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Bundestag

Der Bundestag zum Weinkonsum während Covid-19

(Stand Januar 2021)
Der am 26. November 2020 vorgelegte Jahresbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung unterschied sich nach Ansicht der FDP-Fraktion deutlich von den Berichten der vorherigen Jahre. Im Drogen- und Suchtbericht des Jahres 2019 wurden auf 220 Seiten viele Fachdaten veröffentlicht.
Im Jahresbericht 2020 wurden auf nur noch 86 Seiten deutlich weniger Daten und Fakten veröffentlicht, monierte die FDP-Fraktion. Sie stellte daher der Bundesregierung eine Fülle von Fragen (BT-Drucksache 19/25459 vom 22.12.2020), die jetzt mit der BT-Drucksache 19/25943 vom 18.01.2021 beantwortet wurden.

Die Fragesteller wollten unter anderem wissen, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf den durchschnittlichen Alkoholkonsum in Deutschland hat, und wie sich die Verkaufszahlen der einzelnen alkoholischen Getränke (Wein, Bier, Spirituosen, Zwischenerzeugnisse, Alkopops) im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt haben. Die Antwort der Bundesregierung lautet:

„Die gesellschaftlichen Auswirkungen auf Alkoholkonsum, Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit infolge der COVID-19-Pandemie sind derzeit noch nicht abschätzbar. Zurzeit laufen verschiedene Studien über den Konsum und eventuelle Änderungen des Konsumverhaltens während der COVID-19-Pandemie. Zum Alkoholkonsum liegen erste Erkenntnisse aus der COSMO-Studie vor. Danach hat sich bei der Mehrheit der Befragten (41,0 Prozent) der Alkoholkonsum seit Beginn des sogenannten ersten Lockdowns nicht verändert. 21,2 Prozent gaben eine Verringerung und 37,2 Prozent eine Erhöhung des Konsums an. 0,4 Prozent gaben an, erst während dieser Zeit mit dem Alkoholkonsum begonnen zu haben.“

Dies deckt sich weitgehend mit den Geisenheimer Studien (siehe Interview mir Fr. Prof. Dr. Simone Loose).

Die Fragesteller wollten außerdem wissen, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf die Prävalenzzahlen von Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit in Deutschland hat. Zu den Themen Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit in Bezug auf die Corona-Pandemie liegen der Bundesregierung bislang keine Daten vor. Sie betont aber, dass Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit über einen längeren Zeitraum entstehen, insofern seien hier keine kurzfristigen Auswirkungen der Pandemie zu erwarten. Sie verweist weiterhin auf eine Analyse von Manthey, Kilian, Schomerus, Kraus, Rehm und Schulte (2020) zum Alkoholkonsum, die zeigt, dass seit Beginn der Pandemie im Mittel weniger Alkohol getrunken wurde. Der Rückgang des Konsums ist vor allem auf eine Reduktion der Gelegenheiten zum Rauschtrinken zurückzuführen.

Die Antworten der Bundesregierung zu weiteren Fragen zeigen, dass längerfristig betrachtet der sog. riskante Alkoholkonsum sowohl bei Jugendlichen als auch in den meisten Altersgruppen, mit regionalen Unterschieden, rückläufig ist. Die Drucksache weist eine Fülle von weiteren interessanten Informationen auf: über den Konsum alkoholischer Getränke in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, über gesundheitliche Schäden, über Präventionsmaßnahmen, über politische Aktivitäten auf deutscher und europäischer Ebene etc..

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