Senkt Wein das Risiko für Prostatakrebs?

Wurden die Daten nach Art der Getränke aufgeschlüsselt, so fand sich praktisch durchgängig ein signifikant verringertes relatives Sterberisiko.

In den bis dato verfügbaren Beobachtungsstudien fand sich unter moderaten Konsumenten alkoholischer Getränke ein verringertes relatives Risiko, an fortgeschrittenem oder tödlichem Prostatakrebs zu erkranken. Allerdings waren die Fallzahlen meist gering, sodass man nicht von gesicherten Erkenntnissen ausgehen kann. Zudem ist bislang nicht bekannt, ob ein moderater Genuss mit dem Risiko für Prostatakrebs zusammenhängt und ob sich anhand der Konsummuster Aussagen über den Krankheitsverlauf treffen lassen. Diese Wissenslücke schloss nun eine Auswertung der amerikanischen Health Professionals Follow-up Studie, für die Daten von mehr als 45.000 Männern mittleren Alters ausgewertet wurden, die im Gesundheitswesen tätig waren oder sind.  

Geringeres Erkrankungs- und Sterberisiko 

Zwischen 1986 und 2012 erkrankten mehr als 5.000 Probanden an einem Prostatatumor. Innerhalb der gesamten Studiendauer von rund 25 Jahren verstarben gut 1.500 Teilnehmer, 869 davon an ihrem Tumorleiden. Eine Auswertung des Konsums alkoholischer Getränke, der alle vier Jahr erhoben worden war, ergab unter allen Teilnehmern im Vergleich zur Abstinenz ein um 16 % vermindertes relatives Risiko, an einer fatalen Form von Prostatakrebs zu erkranken. Die Gesamtsterblichkeit der untersuchten Männer war in allen Verzehrskategorien signifikant erniedrigt (- 9 bis -19 %), jeweils verglichen mit Abstinenz. 

Wurden die Daten nach Art der Getränke aufgeschlüsselt, so fand sich praktisch durchgängig ein signifikant verringertes relatives Sterberisiko: in allen Kategorien des Rotwein-, Weißwein- und Weinkonsums insgesamt, ebenso unter Biertrinkern. Lediglich bei Spirituosenkonsum stieg das Risiko ab 7 Drinks pro Woche wieder an.  

Auch Patienten dürfen moderat genießen 

Diese Studie kann zwar keine Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge belegen, die Wissenschaftler kommen jedoch zu dem Schluss, dass ein moderater Konsum alkoholischer Getränke nicht mit einem erhöhten Risiko für tödlichen Prostatakrebs verbunden ist. Dies gelte auch für Patienten, bei denen ein nicht-metastasierter Tumor in der Prostata diagnostiziert wurde. 

Quelle: Downer, MK et al.: Alcohol intake and risk of lethal prostate cancer in the Health Professionals Follow-Up Study. Journal of Clinical Oncology, vorab online publiziert am 26. April 2019, doi: 10.1200/JCO.18.02462

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Krebs Allgemeine Gesundheitsaspekte

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