Pioniere/innen
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Busch, Wilhelm

* 1832 Wiedensahl/Schaumburger Land ; † 1908 in Mechtshausen/Seesen

Wilhelm Busch wurde am 15.4.1832 in Wiedensahl/Schaumburger Land als ältestes von sieben Kindern einer Krämerfamilie geboren. Seine Jugend verbrachte er bei seinem Onkel, der ihm Privatunterricht erteilte. Von 1847 an besuchte er die Polytechnische Schule in Hannover; ab 1851 studierte er Kunst in Düsseldorf, Antwerpen und München. Seine berufliche Erfolgsgeschichte begann in der Zeit von 1859 bis1871 mit Beiträgen für die Fliegenden Blätter und den Münchener Bilderbogen. Ab dieser Zeit wurde er auch mit Buchausgaben seiner Bildergeschichten und Gedichte bekannt. Er lebte in der Familie seiner Schwester in Wiedensahl und ab 1898 in Mechtshausen/Seesen im Harz, wo er auch am 9.1.1908 starb.

Wer kennt nicht seine Verserzählung und Bildergeschichte „Max und Moritz“ (1865), die mit ihren Streichen seit Generationen Freude bereiten? Seine satirischen Bildergeschichten als Kritik an der damaligen Bürgermoral sind einfach köstlich zu lesen: Hans Huckebein, der Unglücksrabe (1867), Die fromme Helene (1872) und viele andere mehr.

Was veranlasst die DWA, Wilhelm Busch zu den Pionieren der deutschen Weinkultur zu zählen?
Der Humor, das Lachen trägt ebenso wie der moderate Weinkonsum dazu bei, dass Menschen sich gut fühlen können, dass ihr Wohlbefinden und ihre Lebenslust gesteigert werden können. Wilhelm Busch ist es in einzigartiger Weise gelungen, die Brücke zwischen Wein und Humor in Reimen und Bildern zu gestalten, die Albernheit und Lächerlichkeit von trunkenen Menschen zu skizzieren und die Lebenslust von maßvoll Wein trinkenden Menschen darzustellen. Er propagierte nicht nur das Maßhalten, sondern lebte es vor – und packte es in wunderbare Reime:

 

„Enthaltsamkeit ist das Vergnügen
An Sachen, welche wir nicht kriegen.
Drum lebe mäßig, denke klug.
Wer nichts gebraucht, der hat genug!

(aus der Bildergeschcihte „Die Haarbeutel")

Zu den Grundweisheiten der Weinkultur gehören seine berühmten Verse:

„Rotwein ist für alte Knaben/eine von den schönsten Gaben“!

Fast steckt ein Stück sind eigenen Lebenserfahrung in diesem weisen Spruch: Denn Busch war als junger Mann in seinen Lehr- und Wanderjahren in München wohl eher dem Bier zugetan. Mit den Jahren wurde er aber zu einem Weinliebhaber. Er machte die Vorzüge des Rowein für „alte Knaben“ weltberühmt, er selbst aber bevorzugte die Weißweine. Besonders schätzte er Pfälzer Weine, die ihm des Öfteren der Verleger Otto Bassermann zukommen ließ.

Nicht alle seine Beobachtungen sind heute noch zutreffend, wie das folgende Beispiel zeigt:

„Der Wein ist ein vortrefflich Ding,
Die Weiber achten's leider zu gering“

(aus dem Bühnenstück „Der Vetter auf Besuch“),

denn heute haben die Frauen längstens den Männern den Rang als Weinliebhaber*innen abgelaufen.

 

In der Regel war Weingenuss bei Wilhelm Busch gepaart mit guter Laune. Aber auch nachdenkliche Gedanken werden ausgedrückt, so im Gedicht „Wankelmut“:

„Was bin ich alter Bösewicht
So wankelig im Sinne.
Ein leeres Glas gefällt mir nicht,
Ich will, dass was drinne.

[…]

So schwank ich ohne Unterlaß
Hinwieder zwischen beiden.
Ein volles Glas, ein leeres Glas,
mag ich nicht lange leiden.“

 

Folgen der Trunkenheit: „Das Schlüsselloch wird leicht vermißt …“
Auch die Trunkenheit und ihre Folgen werden von Busch nicht ausgespart:

„Da kommt er endlich angestoppelt,
Die Möbel haben sich verdoppelt.“

 (aus „Die ängstliche Nacht“)

 

„Das Schlüsselloch wird leicht vermißt,
Wenn man es sucht, wo es nicht ist!“

(aus „Eine kalte Geschichte“)

Literatur:
  • Ulrich Gehre: Wilhelm Busch und der Wein. Warendorf 2005.

  • Gerd Sautermeister: Wilhelm Busch. In: H.L. Arnold (Hg.): Kindlers Literatur Lexikon (2020).

 

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