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WHO

WHO-Generalsekretär fordert Steuererhöhung von mindestens 50 % bis 2035 auf Alkohol

(Stand: Oktober 2025)

In seiner Eröffnungsrede zur 77. Sitzung des Regionalkomitees der WHO für Amerika forderte laut Presseberichten der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus die Mitgliedstaaten auf, alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen, um Finanzmittel für das Gesundheitswesen zu generieren und um die Effizienz zu verbessern. Hierbei bezog er sich laut Berichten auf die sog. „3 by 35“-Initiative der WHO. Hierbei handelt es sich laut WHO um eine „wichtige neue Initiative, die die Länder dazu auffordert, die realen Preise für Tabak, Alkohol und zuckerhaltige Getränke bis 2035 durch Gesundheitssteuern um mindestens 50 % zu erhöhen, um chronische Krankheiten einzudämmen und wichtige öffentliche Einnahmen zu generieren”. In einem Beitrag auf LinkedIn hob der Generalsekretär die „3 by 35 Initiative“ der WHO hervor und betonte: „Das ist ehrgeizig, aber es ist machbar, denn einige Länder tun dies bereits.“

Preiserhöhung als Präventionsmaßnahme?
Die Initiative „3 von 35“ kommt zu einer Zeit, in der laut WHO die Gesundheitssysteme durch steigende nichtübertragbare Krankheiten (NCDs), schrumpfende Entwicklungshilfe und wachsende Staatsverschuldung unter enormem Druck stehen. Nach WHO-Angaben entfallen mehr als 75 Prozent aller Todesfälle weltweit auf nichtübertragbare Krankheiten, einschließlich Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes. Der Konsum von Tabak, Alkohol und zuckerhaltigen Getränken heize die Epidemie der NCDs an, schreibt sie weiter. Ein aktueller Bericht zeige, dass eine einmalige Preiserhöhung von 50 Prozent für diese Produkte 50 Millionen vorzeitige Todesfälle in den kommenden 50 Jahren verhindern könnte.

Die WHO verlinkt diese neue Kampagne „3 by 35“- mit ihrem bisherigen „Best Buys-Programm“ –, dessen Umsetzung den Mitgliedstaaten in ihrer Veröffentlichung „Saving Lives, Spending Less: The global investment case for noncommunicable diseases“ empfohlen wird. Bei alkoholischen Getränken soll sich auf drei Bereiche konzentriert werden: Steuern, Werbung und Beschränkungen der Verfügbarkeit. Zu den „Best Buys“ für Tabak gehören diese sechs: Steuern, grafische Warnhinweise/einheitliche Verpackungen, Werbeverbote, Rauchverbote, Massenmedienkampagnen und Entwöhnungsangebote.

RN/08. Oktober 2025

Quelle Karussellbild: pixabay/Padrinan

Erhöhung der Getränkesteuern in Vietnam

(Stand: Juni 2025)
Am 14. Juni 2025 hat die vietnamesische Nationalversammlung Berichten zufolge Änderungen an ihrem Gesetz über Sonderverbrauchssteuern verabschiedet. Das Gesetz, das am 1. Januar 2026 in Kraft treten soll, sieht vor, dass die Steuersätze für alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von 20 % oder mehr jährlich um 5 % auf 70 % im Jahr 2027 und auf 90 % im Jahr 2031 angehoben werden. Die Steuersätze für alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von weniger als 20 % werden bis 2031 60 % erreichen.

Nach der neuen Regelung werden auch alkoholfreie Getränke, die mehr als 5 Gramm Zucker pro 100 ml enthalten, mit einer Steuer von 8 % belegt, die bis zum 1. Januar 2027 aufgeschoben wird und 2028 auf 10 % angehoben wird. Ausgenommen von dieser Maßnahme sind Milch und Milchprodukte, Nahrungsergänzungsgetränke, natürliches Mineralwasser und abgefülltes Trinkwasser sowie 100-prozentige Gemüse- oder Fruchtsäfte.

Der WHO-Vertreter in Vietnam gratulierte der Regierung zur Erhöhung der Steuersätze auf alkoholische Getränke und Tabak sowie zur Einführung neuer Steuern auf zuckerhaltige Getränke und erklärte: „Die Reduzierung des Konsums dieser ungesunden Produkte wird die Gesundheit der Bevölkerung verbessern und damit auch die Erwerbsbeteiligung und Produktivität.“

RN/23. Juni 2025

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