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WHO

Start einer webbasierten Konsultation zur Entwicklung des Alkohol-Aktionsplans 2022 - 2030

(Stand Ende November 2020)
Wir haben hier bereits mehrfach über den Fortgang der WHO-Beratungen berichtet (siehe auch Archiv). Ziel des Aktionsplans ist es, die wirksame Umsetzung der globalen Strategie als Priorität für die öffentliche Gesundheit zu fördern und die Morbidität und Mortalität aufgrund des Alkoholkonsums - über die allgemeinen Morbiditäts- und Mortalitätstrends hinaus - sowie die damit verbundenen sozialen Folgen erheblich zu verringern.

Die jetzt vorgeschlagenen operativen Ziele des Aktionsplans sind nicht mit denen der globalen Strategie identisch. Hinzu kommt, dass die WHO-Akteure offenbar versuchen wollen, die Mitsprache der Wirtschaft an der Entwicklung des Aktionsplans wesentlich einzuschränken.

Schlüsselbereiche und vorgeschlagene Maßnahmen für Wirtschaftsteilnehmer
Um die festgelegten Ziele zu erreichen, hat das WHO-Sekretariat sechs Schlüsselbereiche festgelegt und schlägt Maßnahmen vor, die sich an die Mitgliedstaaten, das WHO-Sekretariat, internationale und nationale Partner und gegebenenfalls andere Interessengruppen richten.

Aktionsbereich 1: Umsetzung wirkungsvoller Strategien und Interventionen
Wirtschaftsteilnehmer in der Alkoholproduktion und im Alkoholhandel (die Alkoholbranche) werden aufgefordert, sich auf ihre Kernaufgaben als Entwickler, Hersteller, Distributeure und Vermarkter von alkoholischen Getränken zu konzentrieren. Sie sollen Aktivitäten unterlassen, die die Entwicklung, Umsetzung und Durchsetzung von wirkungsvollen Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung des schädlichen Alkoholkonsums verhindern, verzögern oder stoppen können.

Die Alkoholbranche sowie Wirtschaftsakteure in anderen relevanten Sektoren (wie Einzelhandel, Werbung, soziale Medien und Kommunikation) sollen ihren Beitrag leisten, um  die Vermarktung und den Verkaufs alkoholischer Getränke an Minderjährige und an andere Risikogruppen zu eliminieren.

Aktionsbereich 2: Fürsprache, Bewusstsein und Engagement
Die Alkoholbranche sowie die anderen relevanten Wirtschaftssektoren sollen konkrete Schritte unternehmen, um die Vermarktung und Bewerbung alkoholischer Produkte für Minderjährige zu unterbinden. Die Akteure der Alkoholbranche sollen jede Werbung für alkoholische Getränke und positive Gesundheitshinweise für ihre Erzeugnisse unterlassen. Sie sollen im Rahmen co-regulatorischer Maßnahmen sicherstellen, dass leicht verständliche Verbraucherinformationen auf den Etiketten alkoholischer Getränke (einschließlich Zusammensetzung, Altersgrenzen, Gesundheitswarnung und Kontraindikationen für den Alkoholkonsum) verfügbar sind.

Aktionsbereich 3: Partnerschaft, Dialog und Koordinierung
Die Alkoholbranche wird aufgefordert, sich auf ihre Kernaufgaben als Entwickler, Hersteller, Händler, Vermarkter und Verkäufer von alkoholischen Getränken zu konzentrieren und sich nicht in die Entwicklung und Bewertung der Alkoholpolitik einzumischen.

Aktionsbereich 4: Technische Unterstützung und Kapazitätsaufbau
Die Alkoholbranche soll sich auf ihre Kernkompetenzen beschränken und keine Maßnahmen ergreifen, die mit den Aktivitäten des öffentlichen Gesundheitswesen konkurrieren könnten.

Aktionsbereich 5: Wissensproduktion und Informationssysteme
Die Alkoholbranche wird aufgefordert, unter gebührender Berücksichtigung der mit der Vertraulichkeit kommerzieller Informationen verbundenen Einschränkungen, Daten von Relevanz für die öffentliche Gesundheit offenzulegen, die zur Verbesserung der Schätzungen der WHO zum Alkoholkonsum in Bevölkerungsgruppen beitragen können, z. B. Daten zu Produktion und Verkauf von alkoholischen Getränken und Daten zu Wissen, Einstellungen und Vorlieben der Verbraucher in Bezug auf alkoholische Getränke.

Aktionsbereich 6: Mobilisierung von Ressourcen
Die Alkoholbranche soll finanzielle Ressourcen für die Umsetzung von Maßnahmen bereitstellen, die dazu beitragen können, den schädlichen Alkoholkonsum zu verringern. Allerdings darf keine direkte Finanzierung der Forschung im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der Politik erfolgen, um mögliche Einflussnahme  und Interessenskonflikte zu vermeiden.  

Allgemeine Informationen über den Beratungsprozess
Die Konsultation steht Mitgliedstaaten, UN-Organisationen und anderen internationalen Organisationen sowie nichtstaatlichen Akteuren offen, nicht jedoch Einzelpersonen. Grundsätzlich erwartet das WHO-Sekretariat, dass die Wirtschaftsteilnehmer ihre Kommentare auf die ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen beschränken.

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