WHO
Alkoholpolitik der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
(Stand Februar 2020)
Zurzeit läuft das 13. Generalprogramm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2019-2023. Die WHO will mit diesem Programm durch fünf sog. Plattformen, zu einer besseren Gesundheit und einem besseren Wohlbefinden der Menschen beitragen. Die WHO will sich mit Herausforderungen auseinandersetzen, die die Aussicht auf ein gesundes Leben untergraben.
In der Plattform 2 setzt sich die WHO das Ziel, Maßnahmen zur Verhinderung nichtübertragbarer Krankheiten (NCDs) zu verbessern und zu beschleunigen, denn die NCDs verursachen laut WHO jedes Jahr den Tod von 15 Millionen Menschen im Alter zwischen 30 und 70 Jahren. Bis 2023 will das WHO-Sekretariat die Länder dabei unterstützen, durch Prävention und Behandlung vorzeitige Todesfälle durch nichtübertragbare Krankheiten zu reduzieren und die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. Ein Großteil der durch NCDs verursachten Morbidität - und der meisten vorzeitigen Todesfälle - kann laut WHO durch Maßnahmen zur Reduzierung der vier Hauptrisikofaktoren verhindert werden:
Tabakkonsum, schädlicher Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und körperliche Inaktivität. Präventionsbemühungen müssen mit einem gerechten Zugang zu einer wirksamen Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, chronischen Atemwegserkrankungen und psychischen Erkrankungen kombiniert werden.
Die WHO will mit anderen Partnern, einschließlich der Zivilgesellschaft und des Privatsektors, zusammenarbeiten, um die Belastung durch nichtübertragbare Krankheiten zu verringern. Wenn jedoch Hinweise auf schädliche Praktiken vorliegen, droht das Sekretariat, wird die WHO die Kooperation beenden. Evidenzbasierte Leitlinien der WHO sollen die Länder dabei unterstützen, den Einsatz von Salz und Zucker zu reduzieren, künstliche Transfette zu beseitigen und Antibiotika in Lebensmitteln zu reduzieren, Produkte neu zu formulieren, um sie für eine gesunde Ernährung zu fördern, den Tabakkonsum und den schädlichen Alkoholkonsum zu verringern, die Vermarktung ungesunder Lebensmittel und Getränke an Kinder zu stoppen und um die Prävalenz von körperlicher Inaktivität zu verringern.
Neuer WHO-Aktionsplan zur Reduzierung des schädlichen Alkoholkonsums
Die Mitglieder des WHO-Exekutivrat verabschiedeten am 7. Februar 2020 nach mehreren Monaten Beratung den Entwurf einer Entschließung „Beschleunigte Aktion zur Reduktion des schädlichen Alkoholkonsums“. Das Dokument wurde von Bangladesch, Bhutan, Indien, Indonesien, der Islamischen Republik Iran, den Philippinen, der Russischen Föderation, Sierra Leone, Sri Lanka, Thailand und Vietnam vorgeschlagen. Die EU gehörte zu den Co-Unterstützern des Dokuments und betonte die Notwendigkeit, mehr zu tun, um den schädlichen Alkoholkonsum zu reduzieren,
Der Beschluss des WHO Executive Boards beinhaltet, den Generaldirektor der WHO, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus aufzufordern, in Absprache mit den Mitgliedstaaten und den relevanten Interessengruppen einen Aktionsplan (2022–2030) zu entwickeln, um die globale Strategie zur Verringerung des schädlichen Alkoholkonsums als Priorität für die öffentliche Gesundheit wirksam umzusetzen. Die 75. WHO-Versammlung soll hierüber während der 150. Sitzung des WHO-Exekutivrats im Jahr 2022 befinden.