Wissenschaftlicher Überblick - Wissenschaftliche Datenlage zum Schlaganfallrisiko
Schlaganfall
Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Er kann prinzipiell auf zwei Arten zustande kommen. Beim sogenannten ischämischen Schlaganfall ist die Ursache eine Minderdurchblutung des Gehirns. Sie kann typische Folge arteriosklerotischer Veränderungen sein oder durch einen Thrombus, der sich gelöst hat, hervorgerufen werden. Der Durchmesser der Gefäße wird kleiner, sodass weniger Blut zum Gehirn fließt. Viele Studien zeigen, dass ein moderater Konsum alkoholischer Getränke das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall reduzieren kann.
Dies gilt nicht für die hämorrhagische Variante (Hirnblutung). Bei dieser tritt durch die akute Verletzung eines Gefäßes unkontrolliert Blut in das Hirngewebe ein. Die Symptome sind bei beiden Formen nahezu identisch. Da Alkohol jedoch die Gerinnungsneigung herabsetzt, erhöht er das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall. Dies steigt linear mit dem Konsum alkoholischer Getränke an. Tritt die Blutung zwischen der mittleren und der inneren Hirnhaut auf, spricht der Mediziner von einer Subarachnoidalblutung (SAB). Die Krankheit ist mit etwa 5% die seltenste Form eines Schlaganfalls. Eine chinesische Meta-Analyse zeigt, dass sich ein hoher Alkoholgenuss durchgängig als risikosteigernd für die Entwicklung einer SAB erweist.
In Summe mindert maßvoller Alkoholgenuss das Risiko für einen Schlaganfall, da der ischämische Schlaganfall viel häufiger auftritt (ca. 80%) als die hämorrhagische Variante (20%). Das individuelle Risiko für Letztere allerdings bleibt, weshalb für Risikopatienten für Schlaganfall auch mit moderaten Dosen Vorsicht geboten ist.
(1) Quellen
Yao X et al.
Biomed Rep 2016
Zhang X et al.
J Stroke Cerebrovasc Dis 2015
Ronksley PE et al.
Brien SE et al.
BMJ 2011