Leber

Wissenschaftlicher Überblick - Wissenschaftliche Datenlage zur Leberfunktion

Ein langjähriger Alkoholmissbrauch kann zu einer Fettleber und Leberzirrhose führen. Die häufigste Form der Lebererkrankung ist allerdings die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, die abgekürzt als NAFLD bezeichnet wird (für engl. Non Alcoholic Fatty Liver Disease). Schon 30 bis 40% der Erwachsenen leiden darunter und 30% der übergewichtigen Kinder. Betroffen sind dabei jedoch nicht nur übergewichtige Personen, sondern auch jene mit „Normalgewicht“. 

Eine Fettleber tut nicht weh, sie birgt jedoch erhebliche Gesundheitsrisiken: Die NAFLD gilt inzwischen als eigentliche Ursache für die Stoffwechselstörungen des Metabolischen Syndroms und für Typ 2 Diabetes. Sie erhöht sich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronische Nierenerkrankungen. Schlimmstenfalls kann sich eine Fettleber – ob als NAFLD oder durch langjährigen Alkoholmissbrauch bedingt - über eine Leberentzündung zur -zirrhose bis hin zum Leberkrebs entwickeln. 

Der moderate Konsum alkoholischer Getränke kann das Risiko für die Entstehung einer NAFLD reduzieren. Manche Studien weisen sogar auf einen schützenden Effekt hin. Über die Ursachen wird jedoch noch spekuliert. Möglich wäre, dass maßvolle Alkoholmengen die Insulinwirkung verbessern und so einer Leberverfettung entgegenwirken. Die nachlassende Wirkung des Hormons Insulin (Insulinresistenz) ist ein wesentlicher Faktor in der Entstehung der Fettleber. 

Einer britischen Studie zufolge ist das Risiko für eine Lebererkrankung besonders hoch bei gleichzeitigem Vorliegen zweier Risikofaktoren, nämlich von zu hohem Alkoholkonsum und Übergewicht / Adipositas: Wer mehr wog und zu viel trank, hatte ein 3,3-fach bis 5,4-fach erhöhtes Risiko für eine chronische Lebererkrankung. Das verdeutlicht, wie wichtig ein guter Lebensstil mit einem gesunden Gewicht und einem (nur) maßvollen Konsum alkoholischer Getränke ist.

Quellen

Glyn-Owen K et al.
Liver Int 2021 

Takahashi H et al.
J Gastroenterol 2015

Hamaguchi M et al.
World Journal of Gastroenterology 2013

Sookoian S et al.
Gut 2013 

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Wissenschaftlicher Überblick Lebererkrankungen