Kolumne
NACHGEFORSCHT

Wissenschaftlicher Überblick

Kolumne Nachgeforscht November 2020

Die Zukunft der Weinwerbung - Die Werbung in Deutschland, dazu gehören nicht nur Anzeigen, Broschüren und Aktionen zur Verkaufsförderung, sondern natürlich auch, wenn Erzeuger auf YouTube und Instagram unterwegs sind, ist die freizügigste in Europa.

Schön, dass Sie da sind. Die Bahn bringt Sie auch in schwierigen Zeiten an Ihr Ziel. Gemeinsam geht das! Das sehe ich jeden Morgen am Gleis, wenn ich zur Arbeit fahre.

Und heute denke ich dabei an das gestrige Weinwerbeseminar. Schwierige Zeiten und gemeinsam geht das… Werbeverbote zu verhindern, wenn sich jeder an den Weinwerbekodex, die selbstverpflichtenden Verhaltensregeln in der Weinwerbung hält. Dazu sollte man aber wissen, was sich dahinter verbirgt. Und dies übernimmt die Geschäftsführerin des Deutschen Werberates auf dem DWA-Seminar, zu dem sich fast 60 Personen aus der Weinwirtschaft angemeldet hatten. Ein Zeichen, dass das Thema die Branche zunehmend interessiert.

Die Selbstverpflichtung der Weinbranche
Obwohl man offiziell von Selbstverpflichtung der Branche spricht, ist es kein Vielleicht. Denn daran werden wir gemessen, wenn es um Werbeverbote geht, wie sie in einigen Ländern schon Usus sind und über der deutschen Weinwirtschaft wie ein Damoklesschwert kreisen. Damit dies nicht herunterfällt, dafür steht die internationale Kampagne Wine in Moderation (WiM). Gemeinsam mit der gesundheitlichen Bewertung von Wein gehört die Werbung nämlich in das WiM-Gesamtpaket. Mit ihm stellen wir uns neben der Verantwortung für bewusstes Weintrinken auch für Werbung ohne Sexismus und Suffverherrlichung. Letzteres ist in der alkoholpolitischen Diskussion ein unschätzbares Gut. Wenn es keine Beanstandungen des Werberates gibt, entzieht man der Politik die Grundlagen für Werbeverbote.

Die Werbung in Deutschland - und dazu gehören nicht nur Anzeigen, Broschüren und Aktionen zur Verkaufsförderung, sondern natürlich auch, wenn Erzeuger auf YouTube und Instagram unterwegs sind - ist die freizügigste in Europa. Während man im Nachbarland Frankreich nicht mehr mit Menschen und Emotionen für Wein werben darf, ist dies hierzulande nicht nur noch möglich, nein, darauf basiert unsere ganze Weinwerbung. Ein emotionales Produkt emotional bewerben, heißt die Devise. Und wir wollen, dass dies so bleibt.

Die Health-Claims-Verordnung
Viele aus der Branche wissen mittlerweile, dass man nach der sogenannten Health-Claims-Verordnung für Getränke über 1,2 vol.% Alkohol nicht mehr mit Aussagen werben darf, die sich auf die Beseitigung oder Verhütung von Krankheiten beziehen. Auch Diabetikerwein und Angaben wie bekömmlich, magenfreundlich und vitaminreich gehören dazu, obwohl natürlich ein Wein mit weniger Glukose für Diabetiker geeignet ist, einer mit weniger Säure magenfreundlicher und ein Federweißer vitaminreich ist. Diese Aussagen dürfen zwar zur Information nicht jedoch zu Werbezwecken verwendet werden. Den Informationspart hat die DWA mit der WiM-Kampagne (für die Branche) übernommen.

Der Kodex für die Weinwerbung umfasst aber noch mehr, u.a. das Tabu für Kinder und (trinkende) Leistungssportler. Er steht auch für Regelungen zu Enthemmung und Konfliktlösung sowie sozialem und sexuellem Erfolg. Wenn der Wein auch bei dem einen oder anderen helfen mag, man darf es nicht werblich nutzen.

Im abschließenden interaktiven Workshop konnten die Teilnehmer an den PCs zu Hause ihre Urteile zu möglichen Verstößen des Werbekodex per Mausklick mitteilen. Und spätestens hier wurden jedem die Grauzonen deutlich; es ist gar nicht so einfach zu entscheiden, was erlaubt und was verboten ist. Und allen war klar, wie wichtig der Deutsche Werberat ist.

Schön, dass Sie da sind… siehe oben… aber der Schluss passt in der Tat. Gemeinsam geht das.

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Kolumne Nachgeforscht Weinwerbung

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