WINE in
MODERATION

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Deutsche Weinkönigin auf zertifizierter Ärztefortbildung

Dass Wissenschaft und Genuss kein Widerspruch sein muss, zeigte eine Ärzteveranstaltung mit über 80 Kardiologen. Kompetent und sachlich informierte zunächst Prof. Dr. Markus Flesch über Aktuelles in der Kardiologie – von Prävention bis Operation, gefolgt von der Deutschen Weinkönigin Eva Lanzerath, die ebenso kundig drei große Weine aus drei kleinen Anbaugebieten vorstellte.

Auch im Pandemiejahr wollte der Chefarzt der Kardiologie im Marienkrankenhaus Soest Prof. Dr. Markus Flesch nicht auf seine etablierte Ärztefortbildung verzichten. Daher initiierte er am 16.2.21 das erste Online-Seminar „Was ist neu in der Kardiologie 2021?“ zu den aktuellen Entwicklungen in der wissenschaftlichen und klinischen Kardiologie. Über 80 Ärzte folgten den neusten Studienergebnissen aus den Bereichen Prävention, KHK, Myokardinfarkt, Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz und Herzklappenfehlern.

Ein Beispiel aus dem Bereich der Prävention: Neben der Hemmung der Protein-Biosynthese durch bestimmte Antisense-Oligonukleotide können z.B. die Lp(a)-Werte, wichtige Risikofaktoren für Arteriosklerose und Herzinfarkt, im Blut reduziert werden. (Anmerkung DWA: Das kennt man auch von moderaten Weintrinkern).

Für die anderen Bereiche der Kardiologie wurden Vergleiche zwischen neuen und etablierten Medikamenten bzw. zwischen invasiven und konservativen Therapien vorgestellt.

Neben all diesem Spezialwissen endete Prof. Flesch seine Ausführungen damit, dass auch ein Lebensstilfaktor möglicherweise präventive Effekte habe. Und damit waren wir beim Wein, dessen Konsum in der aktuellen alkoholpolitischen Lage kritisch beäugt werde.

Senkung der Gesamtsterblichkeit bei moderatem Konsum

Das hielt Prof. Flesch aber nicht davon ab, neue Daten zu zeigen, die belegen, dass der mäßige Konsum alkoholischer Getränke das Risiko für Herzinfarkt senke. Ebenso klar sei seiner Ansicht nach das Bestehen der sogenannten J-Kurve mit einem Nadir bei etwa einem Glas pro Tag. So zeigten z.B. Daten an über 300.000 Teilnehmern über 8 Jahre hinweg eindeutig die Senkung der Gesamtsterblichkeit bei moderatem Konsum (Quelle: Am J. Coll. Cardiol 2017).

Und dass diese Effekte bei Weintrinkern besonders ausgeprägt zu sein scheinen, führte er an einer Studie mit über 500.000 Teilnehmern aus, wonach nur bei den moderaten Wein- und Sekt-Konsumenten eine reduzierte Gesamtsterblichkeit gefunden werden konnte. Dies gründete vor allem in der niedrigeren Rate für die ischämische Herzkrankheit (Herzinfarkt).

Die anderen kardio- und zerebrovaskulären Erkrankungen (Erkrankungen der Herz- oder Gehirngefäße, z.B. Schlaganfall) waren bei Weintrinkern in der Tendenz aber nicht signifikant erniedrigt. Bei Krebs fand sich keine Veränderung. Prof. Flesch mutmaßte, dass es wohl doch nicht nur auf den Alkohol ankomme. Neben dem Ernährungs- und Trinkmuster scheint den sekundären Pflanzenstoffe im Wein (Polyphenole) eine zunehmende Bedeutung zuzukommen. (Quelle:Clinical Nutrition 2020)

Majestätischer Abschluss
Wenn das kein Übergang zur „Prävention der besonderen Art“ war: In Anbetracht des Fastnachtsdienstags wurde die Ärztefortbildung dieses Mal interaktiv und genussvoll durch eine virtuellen Weindegustation mit der amtierenden Deutschen Weinkönigin Eva Lanzerath beendet. Charmant und kundig informierte die Weinmajestät über Rebsorten und Anbaugebiete und gab einen allgemeinen Überblick über deutsche Weine und deren Besonderheiten.

Unter dem Motto: Kleine Anbaugebiete – große Weine! stellte sie drei unterschiedliche Gewächse vor, wie einen 2018er Riesling vom Weingut Dönnhoff, Nahe, der den Terroirgedanken durch seinen Tonschiefer besonders deutlich machte. Danach kam ein ganz anderer aber nicht minder interessanter Wein ins Glas, ein 2019er Weißburgunder vom Weingut Schloss Wackerbarth aus Sachsen. Den gelungenen Abschluss bildete ein Rotwein, ein Ahr-Spätburgunder namens EVOLUTION vom Weingut Peter Lingen.

Die Weine waren mit begleitenden Informationen vorab den Teilnehmer zugesandt worden, sodass sie diese in Ruhe vor dem heimischen Bildschirm mit Familie oder Partnern genießen konnten.

Die Weinkönigin betonte eingangs- gemäß der Kampagne Wine in Moderation, dass NUR moderates Genießen angesagt sei, am besten nach einer Grundlage (Essen) und in Begleitung von Wasser. Diese sogenannten gesunden Trinkmuster machen den wahren Weinfreund aus. Die interessierten Fragen und Anmerkungen zeigten, dass an diesem Abend der Nerv getroffen war. Alle waren sich einig, dass dieses Format gerne wiederholt werden kann.

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Wissenschaftliche Veranstaltungen

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