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Chansonnière und Moderatorin

Dr. Nickenig: Da sind Sie auf einer Linie mit dem ehemaligen Wunderläufer Nurmi, der nach seinen erfolgreichen Rennen gern einen Rotwein trank. Heutige Puristen sehen dies anders, aber lassen wir diese gewandelten Läuferphilosophien einfach so stehen. Ich möchte zum Schluss noch eine Frage anhängen, die Sie auf den letzten Seiten Ihres Buches behandelt haben. Sie blicken zufrieden und glücklich zurück auf Ihr bisheriges Leben. Nach dem Jahr als Deutsche Weinkönigin waren Sie u. a. mit Chanson- und Kabarettprogrammen erfolgreich auf der Bühne, als Moderatorin im Fernsehen (u.a. mit Johann Lafer in „Der fröhliche Weinberg“), machten sich als Autorin einen Namen. War das mehr als ein Zufall, also irgendwie Konsequenz aus der DWK-Zeit, dass Sie dem Kulturbetrieb nicht mehr entkommen sind? 

Neradt: Ja, in der Tat schaue ich glücklich und zufrieden zurück. Auch zum Beispiel auf die Zusammenarbeit mit Johann Lafer. Wissen Sie, als wir 1994 mit der Sendung „Fröhlicher Weinberg“ beim SWR anfingen, hatten unsere Freunde, Winemaker aus USA, uns schon sehr beneidet. Denn in den USA war es absolut verboten, Wein- oder Alkoholwerbung im TV zu machen. Wir waren ja mit dieser kulturellen Wein- und Kochsendung zu bester Sendezeit mit noch sehr guten Einschaltquoten wirklich sehr beliebt. Es gab sogar mal einen Probelauf, dass wir Weine im Studio zusammen mit den Zuschauern, die den Wein zuvor bestellt hatten, probierten. Das hat viel Spaß gemacht und war wohl auch damals schon eine tolle Online-Geschichte.

Nein, es war kein Zufall, dass ich dem Kulturbetrieb nicht entkommen bin. Bereits als Kind war es mein Traum, auf der Bühne zu stehen. Ich konnte in der Schule, kurz vor dem Unterricht auf dem Lehrerpult sitzend, schon Luis Trenker perfekt imitieren. Meine Eltern waren beide künstlerisch aktiv. Wenn auch nur als Hobby. Meine Mutter hatte eine ausgebildete Sopranstimme, mit der sie sicherlich viel Erfolg gehabt hätte, wäre ich nicht in die Quere gekommen. Mein Vater hat bei unseren mundartlichen Theaterstücken, die ich teilweise auch mitinszeniert hatte, alle Bühnenbilder gemalt und hergestellt und auch mit uns Theater gespielt. Nein, ich bin ein Bühnenmensch und werde es wohl auch noch eine Weile bleiben. Es ist aber etwas anderes, als sich als Deutsche Weinkönigin in der Gesellschaft zu bewegen. Dazu gehört m.E. gute Erziehung, eine gute Schulbildung und ein sozial gesichertes harmonisches Elternhaus!

Dr. Nickenig: Das sollten wir so als Schlusswort stehen lassen. Auch der verantwortungsvolle Konsum von Wein und anderer alkoholischer Getränke ist dann auf einer guten Spur, wenn er in einem harmonischen Elternhaus erlernt und durch Erziehung und Bildung abgesichert wird. Deshalb setzen wir uns in der Deutschen Weinakademie und zum Beispiel mit dem Wine in Moderation-Programm so sehr für Erziehung, Aufklärung und Prävention ein. Ich danke sehr für das Gespräch!

 

Das Buch "Rückblick - Der Wein und die Königin" , wird im Eigenverlag erscheinen und kann dann auf der Webseite von Ulrike Neradt bestellt werden.

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