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Weingenuss und Tee passen in gesunde Ernährung bei Bluthochdruck

In der Vorbeugung und Behandlung des Bluthochdrucks spielt ein gesunder Lebensstil eine wesentliche Rolle, insbesondere auch das tägliche Essen und Trinken.

Ein hoher Blutdruck (Hypertonie) gehört weltweit zu den bedeutendsten Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen, wozu insbesondere Herzinfarkte und Schlaganfälle zählen. Er kann die Lebenserwartung erheblich verkürzen, denn solche Ereignisse enden oft tödlich. In Sachen Herz- und Gefäßgesundheit liegen aus Studien in der Allgemeinbevölkerung Hinweise auf gesundheitliche Vorteile beim regelmäßigen Konsum von Tee, Kaffee und moderatem (Rot-)Wein-konsum vor. Doch wie ist der Konsum dieser beliebten Getränke für Menschen einzuschätzen, die bereits einen hohen Blutdruck haben? Immerhin steigern zu viel an Koffein in Tee und Kaffee sowie an Alkohol im Wein den Blutdruck. Mithilfe von Daten aus der prospektiven britischen UK-Biobank-Studie sollte diese Wissenslücke geschlossen werden.

Rotwein und Tee günstiger als Kaffee
Dafür extrahierten die Studienautoren aus dem großen Pool der UK-Biobank die Daten von rund 190.000 Personen mit Blutdruckwerten über 140/90 mm Hg, von denen auch Angaben zum Verzehr von Kaffee, Tee und Rotwein vorlagen. Anhand ihrer Konsumgewohnheiten wurden die Studienteilnehmer in jeweils vier Gruppen eingeteilt. Am Ende der Studienzeit, im Mittel nach knapp 14 Jahren, waren rund 18.000 Personen verstorben, davon rund 3.500 an einer Herz- oder Gefäßerkrankung. Daran erkrankt waren im Studienzeitraum knapp 25.000 Personen. Die Frage war, ob es Zusammenhänge zwischen den Konsumgewohnheiten und der Sterblichkeit sowie zu Herz- und Gefäßerkrankungen gibt.

Bei der Gesamtsterblichkeit fand sich eine signifikante inverse Beziehung zum Genuss von Tee und Rotwein bei allen Konsummengen: Wer mindestens 1 Tasse Tee täglich trank oder 1 bis 7 Gläser Wein (à 175 ml) pro Woche, konnte sich über eine bessere Lebenserwartung freuen. Ebenso Bluthochdruckpatienten, die täglich mehr als 5 Tassen Tee oder 1 bis 2 (kleine) Gläser Rotwein pro Tag konsumierten. Ein höherer Konsum brachte keine weiteren Vorteile. Kaffeegenuss ging nur bis zu einer Menge von 4 Tassen täglich mit einer geringeren Sterbewahrscheinlichkeit einher.

Viel hilft nicht viel
Bei der Sterblichkeit an Herz- und Gefäßleiden und bei entsprechenden Erkrankungen gingen nur der Konsum von Tee und Rotwein mit geringeren Risiken einher. Wobei der Rotwein durchweg sogar besser abschnitt als Tee. Da mit zunehmendem Konsum die Risiken jedoch nicht weiter absanken und weil ein hoher Konsum alkoholischer Getränke andere Risiken steigern kann, plädieren die Autoren für einen moderaten Weinkonsum: So seien schon 5 kleine Gläser Rotwein pro Woche mit „bemerkenswerten“ gesundheitlichen Vorteilen einhergegangen.

Weitergehende Analysen ergaben, dass die vorteilhaften Assoziationen nicht auf dem Alkoholgehalt des Weines beruhen, sondern dass hierfür Begleitstoffe wie die Polyphenole verantwortlich sein könnten. Zwar dürfen aus dieser rein beobachtenden Studie keine Ursache-Wirkungs-Beziehungen abgeleitet werden, doch kommen die Autoren zu der Schlussfolgerung, dass der Genuss von Tee und Rotwein auch Bluthochdruckpatienten zumindest nicht schadet.

 

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Quelle: Zhang, S et al.: Is coffee, tea, and red wine consumption beneficial for individuals with hypertension? Postgraduate Medical Journal 2024, DOI: 10.1093/postmj/qgae039

 

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Neues aus der Wissenschaft Herz-Kreislauf-Erkrankungen