WISSENschaft

Vinomed

Internistenkongress 2019

Gibt es noch ausgewogene, evidenz-basierte Urteile zum Thema Wein und Gesundheit, insbesondere, wenn es um heikle Themen wie Krebserkrankungen geht? Das DWA-Symposium ging diesen Fragen nach.

Nach einem Zwischenstopp in Mannheim kehrte der Internistenkongress nach Wiesbaden in das neue RheinMain CongressCenter zurück. Einer langjährigen Tradition folgend, bot die Deutsche Weinakademie (DWA) auch hier wieder ihr wissenschaftliches Symposium für Ärzte an.

Wein & Gesundheit – darf ein Zusammenhang hergestellt werden?
Die thematische Verbindung zwischen Wein und Gesundheit ist heikel. Insbesondere dann, wenn diese beiden Bereiche in einen Zusammenhang gesetzt werden. Während des DWA-Symposiums wurden vorliegende evidenzbasierte Urteile zusammengefasst und kritisch diskutiert.

Der Ernährungswissenschaftler und Dozent Prof. Nicolai Worm aus München sowie der Kardiologe Prof. Markus Flesch aus Soest hatten während der Veranstaltung den Vorsitz des Symposiums inne. Sie durften Herrn Dr. Lukas Schwingshackl vom Institut für Evidenz in der Medizin und der Cochrane Deutschland Stiftung an der Universitätsklinik Freiburg sowie Herrn Prof. Kristian Rett als Referenten begrüßen.

Mediterrane Ernährung und Krebsrisiko:
Herr Dr. Schwingshackl machte zu Anfang deutlich, dass es kaum noch kontrollierte Interventionsstudien gibt. Groß angelegte Meta-Analysen von Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass mediterrane Essmuster mit einem reduzierten Krebsrisiko assoziiert werden. Ein moderater Konsum von Wein zählt zu einer mediterranen Ernährung ebenso wie die erhöhte Zufuhr von Olivenöl, Obst und Gemüse. Die wenigen existierenden Studien, in denen explizit die Wirkung des Weines untersucht wurden, zeigen sogar, dass ein moderater Weinkonsum mit einem verringerten Krebsrisiko einhergeht, verglichen mit einem erhöhten Weinkonsum. Häufig separieren die wissenschaftlichen Studien das Getränk Wein nicht von anderen Alkoholika. Dies ist jedoch enorm wichtig, da Wein nicht nur „Alkohol“ ist.

Postfaktische Zeiten?
Herr Prof. Rett appellierte im Anschluss an die Ärzteschaft, wissenschaftliche Erkenntnisse zu prüfen, zu vergleichen und in einen konkreten Zusammenhang zu setzen, bevor darüber geurteilt werde. Und zwar nach der gewohnten evidenzbasierten Entscheidungsfindung, die die Evidenzgrade definiert und davon ausgehend Empfehlungen festlegt. Als „postfaktisch“ bezeichnet man die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch Emotionen und persönliche Überzeugung statt durch objektive Tatsachen.

Anhand aktueller wissenschaftlicher Publikationen zeigte Rett, dass dies beim Wein und seinen gesundheitlichen Effekten nicht immer der Fall ist. Natürlich sei es selbstverständlich, bei Kindern, Schwangeren und im Straßenverkehr zur Alkoholabstinenz aufzufordern. Doch ebenso gebühre dem moderaten Weinkonsum im Rahmen eines gesunden Lebensstils ein Platz. Dies sei evidenzbasiert.

Sie möchten tiefer in die Materie einsteigen? Dann lesen Sie mehr in der aktuellen VINOMED Ausgabe.

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