Besser regelmäßig mäßig, als einmalig zu viel

Nach einer Beobachtungszeit von knapp drei Jahren zeigte sich, dass ein leichter bis moderater Konsum im Vergleich mit lebenslanger Abstinenz mit einem verminderten relativen Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße einhergeht.

Erkrankungen und Verengungen der Herzkranzgefäße gehören zu den führenden Todesursachen weltweit. Viele Studien zeigten bereits, dass ein leichter bis moderater Konsum alkoholischer Getränke im Rahmen eines insgesamt gesunden Lebensstils mit einem verringerten Risiko für Herz- und Gefäßleiden einhergeht. Ein amerikanisches Wissenschaftlerteam nutze nun die Daten des „Million Veteran“ Programms, das seit 2011 mit Daten von US-Veteranen nach den Ursachen chronischer Krankheiten sucht. 

Daten von amerikanischen Veteranen bestätigen J-Kurve

Für die aktuelle Analyse wurden die Daten von gut 150.000 überwiegend männlichen Veteranen ausgewertet. Die Krankheitsdiagnosen entnahmen die Forscher aus elektronischen Gesundheitsberichten, der Getränkekonsum wurde zu Studienbeginn per Fragebogen erhoben. Anschließend rechnete man dies in Alkoholmengen um, wobei 120 ml Wein mit circa 13 g Alkohol veranschlagt wurden. Die Teilnehmer wurden dann in folgende Gruppen eingeteilt:

  •   lebenslange Abstinenz
  •   Ex-Konsumenten
  •   aktueller Konsum bis zu 6 g Alkohol täglich
  •   aktueller Konsum von 6 bis 12 g täglich
  •   aktueller Konsum von 12 bis 24 g täglich
  •   aktueller Konsum von 24 bis 36 g täglich
  •   aktueller Konsum von 36 bis 48 g täglich 

Wer tiefer ins Glas schaute (> 48 g täglich), galt nicht mehr als moderater Konsument und wurde mit jenen in einer Gruppe zusammengefasst, deren Gesundheitsakte Hinweise auf ein Alkoholproblem zuließ. Nach einer Beobachtungszeit von knapp drei Jahren zeigte sich, dass ein leichter bis moderater Konsum im Vergleich mit lebenslanger Abstinenz mit einem verminderten relativen Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße einhergeht: Es fiel dosisabhängig um 17 bis 42 %. 

Besser auf vier bis fünf Tage verteilt

Die verminderten Risiken, an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße zu leiden oder zu versterben, traten bei den wenigen Frauen (9 %) ebenso auf wie bei den Männern und in allen Ethnien, die in der Studie vertreten waren. Die Autoren erfragten aber nicht nur Trinkmengen, sondern auch die Getränkepräferenzen und an wie vielen Tagen in der Woche gewöhnlich alkoholische Getränke konsumiert wurden. Dabei konnte zwischen den Bier-, Wein- und Spirituosenliebhabern kein signifikanter Unterschied gefunden werden. 

Allerdings wurde einmal mehr die Bedeutung des Trinkmusters deutlich. Die Wissenschaftler verglichen die Risiken jener, die maximal einmal wöchentlich alkoholische Getränke zu sich nahmen, mit jenen Teilnehmern, die dies häufiger taten. Dabei zeigte sich, dass die Risiken für die Herzgefäße am geringsten ausfallen, wenn die üblichen Konsummengen auf vier bis fünf Tage verteilt werden.

Quelle: Song, RJ et al.: Alcohol consumption and risk of coronary artery disease (from the Million Veteran Program). American Journal of Cardiology 2018;121:1162-1168

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Trinkmuster Herz-Kreislauf-Erkrankungen