Längere Lebenserwartung dank mediterraner Küche

Als wichtigste Einflussfaktoren erwiesen sich ein überdurchschnittlicher Verzehr von Obst und Gemüse sowie ein moderater Genuss alkoholischer Getränke.

Was macht die mediterrane Ernährung so gesund, dass sie sogar mit einem längeren Leben einhergeht? Ist es der Fisch, das Olivenöl, das Gemüse oder Obst? Oder ist es gar der Wein, der in der mediterranen Küche das beliebteste alkoholische Getränk darstellt? Vermutlich ist es die Kombination all dessen, zusammen mit der Art und Weise, wie die mediterrane Lebensart zelebriert wird: Dass man in Ruhe und gemeinsam isst und den Wein maßvoll und zu einer Mahlzeit genießt. Dennoch wäre es spannend zu wissen, ob bestimmte Kennzeichen einer mediterranen Ernährung besonders einflussreich sind. Genau dazu gibt es nun eine erste Meta-Analyse. 

Besonders vorteilhaft: Viel Obst und Gemüse essen und „mediterran“ trinken

Griechische Forscher identifizierten dazu 30 Studien aus Australien, Nordamerika und vor allem aus Europa, die den Einfluss einzelner Komponenten einer mediterranen Ernährung auf die Gesamtsterblichkeit untersucht hatten. Insgesamt konnten mehr als 225.000 Todesfälle analysiert werden. Meist wurden die Ess- und Trinkgewohnheiten in den Einzelstudien per Fragebogen erhoben und dann anhand von Skalen beurteilt, wie streng sich jemand an die Vorgaben einer mediterranen Kost hält. Positiv wird dabei der Konsum von Gemüse, Obst, Zerealien, Fisch, Olivenöl, Hülsenfrüchten und ein regelmäßiger aber mäßiger Konsum alkoholischer Getränke gewertet, negativ ein hoher Konsum von Milchprodukten, Fleisch und Fleischwaren. Die Ergebnisse der bis Ende 2017 vorliegenden prospektiven Kohortenstudien zu dieser Fragestellung wurden nun erstmals systematisch und zusammenfassend analysiert. 

Obwohl die Einzelstudien teilweise unterschiedliche Methoden und Kriterien angewandt hatten, erzielte die Meta-Analyse Ergebnisse, die in vergleichbaren Größenordnungen liegen und die in die gleiche Richtung weisen. Beides spricht für die Aussagekraft der erhobenen Daten, wenngleich eine Meta-Analyse wie diese ebenfalls methodische Fallstricke birgt. Sie ergab, dass weder Fisch noch Hülsenfrüchte so oft verzehrt wurden, dass sie zur verminderten Sterblichkeit hätten betragen können. Als wichtigste Einflussfaktoren erwiesen sich ein überdurchschnittlicher Verzehr von Obst und Gemüse sowie ein moderater Genuss alkoholischer Getränke. 

Konsistente Ergebnisse

Zunächst aber bestätigte die Meta-Studie frühere Arbeiten zur mediterranen Ernährung: Wer sich am stärksten daran orientierte, hatte im Verglich zu jenen, die es damit nicht so genau nahmen, ein signifikant um 21 Prozent vermindertes relatives Sterberisiko. Dabei war es gleichgültig, ob die Studie schon älter war oder nach 2010 publiziert worden war, ob sie die mediterrane Kost an 8, 9 oder mehr Punkten festmachte, ob sie aus Nordamerika stammte oder aus verschiedenen europäischen Regionen. Immer und überall erwies es sich als günstig für die Lebenserwartung, wenn Essen und Trinken möglichst gut den mediterranen Mustern folgten. Die acht Studien aus dem Mittelmeerraum erbrachten die größte Risikoreduktion (- 23 Prozent), was angesichts der dort tradierten Lebensweise auch nicht verwundert. 

Die Aufschlüsselung nach einzelnen Komponenten ergab folgendes: Wer mehr Gemüse aß als die Hälfte aller Befragten, hatte ein um 6 Prozent verringertes relatives Sterberisiko, wer beim Obstkonsum in der oberen Hälfte lag, ein um 12 Prozent vermindertes Risiko. Noch deutlicher schnitten jene Teilnehmer ab, die moderat alkoholische Getränke konsumierten, wobei es sich in den meisten Fällen um Wein handeln dürfte: Im Vergleich zu jenen, die entweder nur minimale Mengen oder aber viel tranken, war das Sterberisiko der moderaten Genießer um 14 Prozent verringert. Damit erwies sich der moderate Konsum zumindest statistisch als wichtigster Einzelfaktor.

Quelle: Eleftheriou, D et al.: Mediterranean diet and its components in relation to all-cause mortality: meta-analysis. British Journal of Nutrition 2018;120:1081-1097

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Trinkmuster Allgemeine Gesundheitsaspekte

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