Wechsel zu vernünftigeren Trinkmustern: günstig für BMI und Taille

Alkohol liefert Kalorien, was oft genug als Argument dafür gilt, zum Erhalt einer schlanken Linie alkoholische Getränke zu minimieren. Wer genauer hinschaut, stellt jedoch fest, dass die Datenlage keineswegs eindeutig ist. Auch spielen Trinkmuster und die Art der bevorzugten Getränke eine Rolle – und die können sich im Lauf der Jahre ändern. Ob und wie sich das auf Gewicht und Taille auswirkt, wurde nun erstmals untersucht.

Mitte der 1980erJahre startete in den USA eine Beobachtungsstudie, für die gut 5.000 junge Erwachsene in vier Studienzentren rekrutiert wurden: Für die CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults, dt.: Entwicklung des Koronarrisikos bei jungen Erwachsenen) wurden sie unter anderem gemessen, gewogen, zu ihren Ess-, Trink-, Rauch- und Bewegungsgewohnheiten sowie zu ihrem sozioökonomischen Status befragt. Alle fünf Jahre mussten sich die Probanden und Probandinnen wieder vorstellen und wurden erneut befragt, gemessen und gewogen.

Wirkt sich ein verändertes Trinkverhalten auf die Figur aus?
Da alle fünf Jahre auch die Trinkgewohnheiten abgefragt wurden, konnten die Autoren der aktuellen Studie deren Veränderungen im Lauf der 25-jährigen Beobachtungszeit analysieren und sie in Beziehung zu den Änderungen beim Körpermasseindex (Body Mass Index, BMI) und im Taillenumfang setzen.

Damit liegen nun erstmals Daten von 4.355 US-amerikanischen Personen vor, anhand derer sich abschätzen lässt, ob und wie sich ein verändertes Trinkverhalten über jeweils 5 Jahres-Intervalle auf die Entwicklung des Körpergewichts auswirken könnte. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, belegt sie keine ursächlichen Zusammenhänge, sie liefert jedoch Hinweise auf mögliche Zusammenhänge,

Alle nehmen zu
Als Vergleichsgröße dienten in dieser Studie die Abstinenzler („stabile Nichtkonsumenten“): Sie hatten in allen sechs Befragungen angegeben, keine alkoholischen Getränke zu sich zu nehmen. Sowohl sie als auch alle Konsumenten alkoholischer Getränke nahmen im Studienverlauf zu (altersbedingt?), was anhand steigender BMIs und Taillenumfänge dokumentiert worden war. Es zeigte sich jedoch, dass bestimmte Änderungen im Trinkverhalten mit geringeren Zunahmen als bei stabiler Abstinenz einhergingen. So korrelierte bei den Männern ein verringerter Konsum alkoholischer Getränke mit geringerem Anwachsen von BMI und Taille und zwar dann, wenn ein „exzessiver“ Konsum reduziert wurde.

Bei den Frauen zeigte sich: Die Korrelationen zwischen den Änderungen in ihrem Trinkverhalten und ihrer Gewichtsentwicklung ergeben erst dann ein Bild, wenn die Trinkmuster einbezogen werden. Die Damen legten vor allem dann weniger zu als Abstinente, wenn sie einen leichten bis moderaten Konsum alkoholischer Getränke pflegten (oder damit begannen). Damit war in der aktuellen Studie ein Konsum von bis zu 7 Drinks pro Woche gemeint, wobei ein Drink 14 g Alkohol oder rund 150 ml Wein entsprach.

Frauen: Wein bevorzugt
Wurden auch die Getränkepräferenzen in die 5-Jahres-Auswertungen einbezogen, zeigte sich unter anderem, dass die Frauen weniger als „Abstinente zulegten, wenn sie ihren Weinkonsum beibehielten und ihren Konsum an Spirituosen und Mixgetränken verringerten. Ein Verzicht auf Wein brachte hingegen keine Vorteile.

Die Autoren weisen selbst darauf hin, dass die in dieser Studie gemessenen Effekte gering und dass die Beziehung zwischen alkoholischen Getränken und der Gewichtsentwicklung sehr komplex sind. Es geht auch hierbei nicht nur um Mengen oder Kalorien, sondern auch um Trinkmuster und die Art der Getränke – wobei der Wein insbesondere für Frauen (zumindest in dieser Studie) gut abschneidet.

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Quelle: Butler, JL et al.: Associations of 5-year changes in alcoholic beverage intake with 5-year changes in waist circumference and BMI in the Coronary Artery Risk Development in Young Adults (CARDIA) study. PLoS ONE 2023;18:e0281722

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