Mediterrane Ernährung à la USA = weniger Diabetes?

Wissenschaftlicher Überblick zu den Auswirkungen auf Diabetes bei mediterraner Ernährung und moderatem Weinkonsum.

Mediterrane Essmuster und maßvoller Konsum: weniger Diabetes
Europäer und US-Amerikaner unterscheiden sich nicht nur im Body Mass Index und in der ethnischen Vielfalt der Bevölkerungen, sondern auch in etlichen Lebensstilfaktoren wie körperlicher Bewegung, sozialen Netzwerken sowie in der Ess-, Ruhe- und Schlafkultur. Alles dies beeinflusst die Gesundheit, weshalb nicht nur eine mediterrane Ernährung, sondern ein insgesamt mediterraner Lebensstil als besonders gesundheitsförderlich gilt. Da dieser in den USA weniger ausgeprägt ist, fragten sich die Autoren der ARIC-Studie, ob auch eine mediterrane Ernährung alleine genügt, um das Diabetesrisiko in der Bevölkerung zu senken und welche „mediterranen“ Faktoren dabei eine besondere Rolle spielen.

Mediterran à la USA
Die ARIC-Studie (Atherosclerosis Risk In Communities) läuft seit 1987 und untersuchte prospektiv, also vorausschauend, wie es in vier verschiedenen US-Regionen zur Arteriosklerose und deren Folgeerkrankungen kommt und ob die Risikofaktoren dafür zwischen den Ethnien, Geschlechtern, Zeitabschnitten und Wohnorten variieren. In der aktuellen Publikation berichten die Forscher über den Einfluss mediterraner Essmuster auf das Risiko, im gesamten Studienverlauf (i. D. 22 Jahre) neu an Diabetes zu erkranken.

Dazu verwendeten sie eine speziell für die USA abgewandelte Skala zur Feststellung, ob sich die knapp 12.000 Studienteilnehmer nach den Prinzipien einer mediterranen Ernährung verpflegten, den sogenannten alternativen Mediterran-Score (aMED-Score). Darin gelten neben einem überdurchschnittlichen Verzehr an Gemüse, Obst, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Fisch eine hohe Zufuhr an einfach ungesättigten Fettsäuren als positiv. Und auch der moderate Konsum alkoholischer Getränke wird explizit genannt. Er entsprach für Frauen 5 bis 15 Gramm Alkohol täglich, für Männer 10 bis 25 Gramm (entsprechend einem bis zwei Gläser Wein) und führte zu einem Pluspunkt auf der alternativen Mediterranskala.

Pluspunkt für moderaten Konsum
Es zeigte sich, dass höhere Punktzahlen auf der aMED-Skala (0 bis 9) mit einem signifikant verringerten Diabetesrisiko einhergehen. Wurden Gruppen mit der höchsten und der niedrigsten Punktzahl verglichen, lag die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, um 6 bis 17 Prozent niedriger (je nach statistischem Modell). Für jeden Punkt mehr auf der Skala sank die Wahrscheinlichkeit um 2 bis 4 Prozent (je nach Modell).

Als die Forscher untersuchten, welche einzelnen Faktoren mit dem verminderten Diabetesrisiko korrelierten, wurden sie nicht bei Fisch, Gemüse oder Obst fündig, sondern beim Verzehr von Nüssen, Hülsenfrüchten (–  8 Prozent jeweils) und beim moderaten Konsum alkoholischer Getränke (– 17 Prozent) fündig. Der moderate Konsum erwies sich zudem als einziger Faktor des aMED-Scores, der auch bei Berücksichtigung aller Einflussfaktoren (vollständige Adjustierung) noch mit einem signifikant verringerten Diabetesrisiko einherging. Wenn das kein Pluspunkt ist.

Quelle: O´Connor, LE et al.: Adherence to a Mediterranean-style eating pattern and risk of diabetes in a U.S. prospective cohort study. Nutrition & Diabetes 2020;10:8

 

Erstellt am
Diabetes mellitus

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