Wissenschaftlicher
BEIRAT

Stellungnahmen

Symposium: Alkohol – Heil oder Verderben... oder beides?

Seit Jahresbeginn wird der Gegenwind aus Wissenschaftskreisen stärker. WHO und DGE schlussfolgern aus zweifelhaften Studien, dass jeder Tropfen Wein schädlich ist und es keinen risikoarmen Konsum gibt. Was ist dran?

Dass dies total überzogen ist und moderate Weingenießer zunehmend verunsichert sind, liegt auf der Hand. Die DWA hatte sich auch schon dazu geäußert und die Aussagen deutlich entschärft. Sie setzt sich mit der WHO und ihren (nicht immer unabhängigen) Forscherkreisen auseinander, ebenso wie mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und ihren neuen Leitlinien zum Konsum alkoholischer Getränke. 

Nun haben auch die Kollegen unseres Nachbarlandes Österreich dies aufgenommen und am 21. November 2024 im Medizinhistorischen Museum Josephinum in Wien ein Symposium mit internationalen Wissenschaftlern veranstaltet, um die Erkenntnisse etwas genauer zu beleuchten und Hintergrundinformationen zu liefern. 120 Teilnehmer verfolgten die Ausführungen der Professores Dirk von Lewinski, Jannis Mouzas und Nicolai Worm – ausgewiesene Experten aus den Bereichen Herzgesundheit, Krebs und Ernährung.  Prof. Dr. Nicolai Worm, langjähriges Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der DWA, äußerte sich profund und überzeugend zu Wein, Krebs und Ernährung. 

Schwierig, wenn komplexe Zusammenhänge einfach dargestellt werden
„Ist jedes Weinglas eines zu viel?“ Mit dieser Frage startete Prof. Worm seinen Vortrag. Das sei eindeutig zu kurz gesprungen und pauschaliert komplexe Zusammenhänge, die dieses Thema innehabe. Es berücksichtigt nicht den Lebensstil, die Art des alkoholischen Getränks und das Trinkverhalten – alles immens wichtig für eine Beurteilung. Worm stieg tiefer in die Thematik ein, kritisierte die Methodik diverser Studien und erwähnte dabei auch die wirtschaftliche Abhängigkeit der WHO. Diese werde nämlich zum Teil von den (ehemaligen) Guttemplern beeinflusst und finanziert. Man kennt sie heute unter „Movendi International“- in deren Weltbild das Glas Wein oder Bier keinen Platz findet.  

Sachlich und fundiert unterstreicht Worm, dass gerade moderate Weintrinker nicht nur signifikante Risikominderungen u.a. für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes haben, sondern es finde sich auch bei dieser Dosis kein erhöhtes Krebsrisiko. Sogar ein signifikant gemindertes Krebsrisiko findet man, wenn der Weinkonsum in eine mediterrane Ernährungsweise und in ein ebensolches Trinkmuster (Wein moderat und immer nur zum Essen) eingebunden sei. 

Symposium unterstreicht die Aussagen der DWA 
Untermauert mit aktuellen Studien kamen alle drei Referenten zu dem Schluss, dass 

  • Alkohol nicht gleich Alkohol ist; unter den alkoholischen Getränken hat Wein nahezu immer die besten Karten
  • sich die Empfehlungen immer um das berühmte Viertele einpendeln; Frauen etwas weniger, Männer etwas mehr
  • wer ständig zu viel trinkt (unabhängig vom alkoholischen Getränk) schadet seiner Gesundheit auf vielfältige Weise
  • Trinkempfehlungen, wie ein Glas Wein, ein Glas Wasser sowie Wein zu den Mahlzeiten immer angesagt sind
  • Ernährungsformen nach mediterranem Muster die besten sind 

Gerade der Lebensstil spielt eine zunehmend größere Rolle.   

Einig war man sich darin: Wer raucht, sich nicht bewegt, stark übergewichtig ist, sich ungesund ernährt und stetig zu viel trinkt, macht all die erwähnten Vorteile eines moderaten Weinkonsums zunichte. 

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Wine in Moderation Alkoholmissbrauch Trinkmuster