Pioniere/innen
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Christoffel, Karl

* 1895 Ürzig; † 1986

Karl Christoffel, ein Moselgewächs aus Ürzig, durchlebte in seinen 91 Jahren fast alle Hochs und Tiefs des 20. Jahrhunderts. Nach dem Abitur folgte eine mehrjährige Teilnahme am 1. Weltkrieg, bevor er mit seinem Studium der Philologie, Deutsch und Französisch und Wirtschaftswissenschaften beginnen konnte. 1920 schloss er es mit dem Staatsexamen ab, promovierte 1922 zum Dr. phil. mit Geschichte des Weinbaues der Abtei St. Maximin in Trier vom 7. bis 18. Jahrhundert und 1923 zum Dr. rer. pol. mit Die Kurtrierische Weinbau- und Weinhandelspolitik seit dem 16. Jahrhundert und wurde gleichzeitig Dipl.-Kaufmann in Köln.

Von 1924 bis 1945 war er Leiter der Heeresfachschulen für Verwaltung und Wirtschaft an mehreren Standorten.

1945 wurde er Mitinhaber des Weinguts und der Weinhandlung Peter Nicolay KG.

Was spricht dafür, ihn zu den Pionieren der deutschen Weinkultur zu zählen?
Der erste und vielleicht wichtigste Grund ist sein Schaffen als Weinschriftsteller. Beeindruckend in Qualität und Quantität seine Gedichte und Schriften über den Wein:  u. a. „Trost und Weisheit des Weines“,  „Weinwallfahrt durchs Moselland“, „Fahrt um 1000 Weinberge“, „Trösterin Rebe“, „Moselland – Rebenland“, „Wein-Lesebuch“, „Der Wein in Goethes Leben und Dichtung“, „Kulturgeschichte des Weines“. Sein wichtigstes Werk war jedoch „Durch die Zeiten strömt der Wein“. Prof. Helmut Arntz stellte es in seiner Festrede zur Verleihung des Deutschen Weinkulturpreises an Karl Christoffel auf eine Stufe mit der unübertrefflichen Geschichte des Weins von Friedrich von Bassermann-Jordan, da ihm: „[…] kein Werk bekannt wurde, das in gleicher Ehrfurcht vor dem Gegenstand und mit gleicher wissenschaftlicher Akribie, die wie ein Schutzwall das weinselige Herz abschirmt, den Wein darstellt […].

Politische Karriere
Zu seinem Leben gehörte auch eine politische Karriere: Sofort nach Kriegsende engagierte er sich in der CDU auf Gemeinde- und Kreisebene und gehörte vom Anfang bis 1959 dem rheinland-pfälzischen Landtag an. Über die gesamte Zeit war er Vorsitzender des Kulturpolitischen Ausschusses und arbeitete in weiteren Ausschüssen mit, so auch im Weinbau- und Wirtschaftsausschuss. Von 1959 bis 1967 war er stellvertretendes Mitglied des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz. Er begleitete weitere Ämter, so war er von 1948 bis 1963 Mitglied und zeitweise Vorsitzender des Rundfunkrats des SWF.

Von seinen Ehrenämtern sei beispielhaft erwähnt, dass er Gründungsmitglied und erster Meister der Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer und Ehrenmitglied der Gesellschaft für Geschichte des Weines war.

Es ist nicht einfach, aus seinem umfassenden Werk ein typisches Zitat herauszusuchen. Zu unserer Webseite ist vielleicht besonders passend:

 

Skala des Trinkens
Der Säufer wie ein leeres Fass sich füllt,
der Trinker seines Leibes Dürsten stillt,
der Zecher trinkt das Herz von Sorgen rein,
dem Weisen ist Gedankenfreund der Wein.

Wer mehr über Karl Christoffel und sein Werk erfahren will, dem empfehlen wir folgende Veröffentlichungen:

Quellen
  • Helmut Arntz:„Festrede für Dr. Dr. Karl Christoffel und Rudi vom Endt“, Schriften zur Weingeschichte  Nr. 7 der Gesellschaft zur Geschichte des Weins, Wiesbaden (1961)
     
  • Karl Christoffel: „Trost und Weisheit des Weines“, Heidelberg (1949)
     
  • Karl Christoffel: „Durch die Zeiten strömt der Wein“,Hamburg (1957)
     
  • Kurzbiographie von Karl Christoffel in „Persönlichkeiten der Weinkultur“ der Gesellschaft für Geschichte des Weins

 

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