Pioniere/innen
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Arntz, Helmut

* 1912 Bonn; † 2007 Bad Honnef

Nach dem Studium indoeuropäischer Sprachen, Geschichte, Romanistik und Germanistik in Köln, Gießen und Bonn wurde Helmut Arntz 1932 zum Dr. phil. promoviert. Von 1936 bis 1939 betrieb er Runenforschung am Deutschen Archäologischen Institut. 1940 wurde er zum Ordentlichen Professor der vergleichenden indoeuropäischen Sprachwissenschaften in Gießen berufen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er von 1951 bis 1957 als Referent im Bundespresseamt. Von 1951 bis 1977 war er Herausgeber der Publikationen des Presse- und Informationsamtes der Bundesrepublik Deutschland. Es handelte sich um 2.600 Bücher und Broschüren in 52 Sprachen.

„Sekt und Wein sind von einer Aura umgeben,
die nicht der Gewöhnung, die nicht der Erziehung und
ganz gewiss nicht findiger Reklame zu danken ist.“

Von 1961–1972 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (FID), heute Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen e.V. (DGI), die sich für das große Themenspektrum Information und Wissen mit dem Ziel einsetzt, ihre Mitglieder aus Bibliotheken, Archiven, Museen, der Industrie, der Verwaltung oder der Wissenschaft durch Veranstaltungen, Fortbildungen sowie durch Kommunikation und Vernetzung zu stärken. Außerdem war er von 1969 bis 1975 Präsident des International Council for Reprography (ICR).

Warum zählen wir ihn zu den Pionieren der Weinkultur?
Helmut Arntz zählte zu den bekanntesten Historikern für Wein, Sekt, Champagner und Weinbrand in Deutschland. Ab 1951 war er wissenschaftlicher Berater des Verbandes Deutscher Sektkellereien. Von 1959 bis 1995 war er Gründungspräsident der Gesellschaft für Geschichte des Weines.
Sein umfangreiches Wissen ist in seinen vielen Veröffentlichungen über die Geschichte von Wein, Sekt und Weinbrand erhalten geblieben. Alleine in der Schriftenreihe der Gesellschaft für Geschichte des Weines sind 26 Veröffentlichungen von ihm erschienen. Viele Dokumentationen über die Frühgeschichte des deutschen Sektes, über die einzelnen Sektkellereien, über die verschiedenen Sektmarken im Wandel der Zeit, wurden von ihm erarbeitet.

Ebenso wichtig sind seine „Wein-Veröffentlichungen“ über Terminologie und Lagenbezeichnungen, historische Betrachtungen aus der Kellerwirtschaft und Weinbehandlung, des Weinhandels sowie der gesellschaftlichen und kulturellen Bedeutung des Weins. Er war ein begnadeter Redner und seine Festreden (z.B. aus Anlass der Verleihung des Deutschen Weinkulturpreises an Dr. Dr. Karl Christoffel, Rudi vom Endt, Otto Henkell und Dr. Hans-Jörg Koch) waren eigene weinkulturelle Ereignisse. Vielleicht ist folgendes Zitat kennzeichnend für sein weinkulturelles Denken und Handeln:

„Steigerung des Lebensgenusses, die einem Getränk verdankt wird – das bedeutet viel; aber es ist nicht alles. Sekt und Wein sind von einer Aura umgeben, die nicht der Gewöhnung, die nicht der Erziehung und ganz gewiss nicht findiger Reklame zu danken ist. Es wird etwas mitgetrunken, wage ich zu sagen, was keinem anderen Getränk innewohnt, und das im Letzten unerklärbar bleibt, aber doch im Verständnis näher rückt, wenn wir uns erinnern, dass wir Kinder einer in vier Jahrtausenden gewachsenen abendländischen Kultur sind." (Aus seiner Festansprache anlässlich der Entgegennahme des ersten deutschen Sektkulturpreises am 19. Oktober 1993)

Wer mehr über Helmut Arntz wissen möchte, dem empfehlen wir:

Quellen
  • Kurzbiographie von Helmut Arntz in „Persönlichkeiten der Weinkultur“ der Gesellschaft für Geschichte des Weins. Hier finden sich auch Hinweise auf seine zahlreichen Veröffentlichungen.

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