Am besten Null Alkohol für alle. Das ist eine Forderung maßgeblicher Organisationen, die existentiell für die Weinwirtschaft werden kann.
Ist das Glas Wein jetzt schädlich oder nicht? DWA- Symposium zum Gesundheitswert von Wein

Quelle: DWA
Seit Monaten greift die Presse das eingängige Schlagwort der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vom sogenannten „no safe level“ beim Konsum alkoholischer Getränke auf - insbesondere auch beim Wein. Bereits der erste Tropfen sei schädlich, verursache Krebs und selbst moderater Konsum sei gefährlich. Und das alles unter Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Dies hat viele Konsumenten verunsichert. Hatte man nicht jahrelang kommuniziert, dass ein Glas Wein am Tag sogar gesund sei? Was sind Fakten? Was sind Fake-News? Diese Herkulesaufgabe versuchte die Deutsche Weinakademie (DWA) wissenschaftlich aufzuarbeiten mit ihrem Symposium „Ausgetrunken? Wein zwischen Lebenselixier und Gift - Mythos oder Fakt ?“ am Freitag, den 23. Mai an der Hochschule Geisenheim University.

Quelle: privat
Vor 30 Jahren galt: Ein Glas Wein gegen Herzinfarkt. Heute das krasse Gegenteil: Ein Glas Wein am Tag ist gefährlich für Herz und Gefäße. Prof. Dr. Dirk von Lewinski, leitender Kardiologe an der Medizinischen Universität Graz zeigte dazu, was belegt ist und was nicht. Er kam zu dem Schluss, der Nutzen mäßigen Alkoholkonsums (bis 20g/Tag) für die kardiovaskuläre Gesundheit sei unzweifelhaft- zumindest für Menschen über 45 Jahren. Für Wein gilt das besonders, zurückzuführen auf die Polyphenole, deren gesundheitlicher Nutzen vielfach nachgewiesen ist. Näheres im Abstract von Prof. Lewinski.

Quelle: DWA

Quelle: DWA
Die Professoren Nicolai Worm (Ernährungswissenschaftler) und Kristian Rett (Internist und Diabetologe) setzten sich im Anschluss kritisch mit den neuen DGE-Empfehlungen auseinander und mutmaßten nach sorgfältigen Analysen, dass diese weniger mit wissenschaftlicher Evidenz zu tun haben denn mit politischem Willen. Näheres in den Abstracts von Prof. Worm und Prof. Rett.
Dass Genuss und Sucht Schwestern sind, liegt auf der Hand. Daher ist besonders hervorzuheben, dass dieser Aspekt mit dem Beitrag des Klinischen Psychologen Prof. Dr. Michael Klein (Leiter des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung) nicht fehlen durfte. Kann man verantwortungsvolles Weintrinken lernen? Kann moderater Weinkonsum sogar eine Art von Präventionsstrategie sein? Differenzierte Information und der rechte Umgang mit Wein in der Familie sind die beste Frühprävention – so der Suchtexperte. Näheres im Abstract von Prof. Klein.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, resümiert die DWA.