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Lifestyle, Diet, Health & Wine-Kongress 2025

Zum zweiten Mal haben sich international tätige WissenschaftlerInnen zu einem zweitägigen Kongress getroffen, um sich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Themen Ernährung, Prävention und Gesundheitsförderung auszutauschen.

März 2025, Rom
Vom 26. bis 28. März hat die zweite Ausgabe des Lifestyle, Diet, Wine & Health- Congress (www.lifestyle-wine-congress.com) in Rom stattgefunden. Führende ExpertInnen aus den Bereichen Ernährung, Medizin und öffentliche Gesundheit haben daran teilgenommen. Der Kongress, der vom Wine Information Council (WIC) dieses Mal in Kooperation mit dem Institut für Wein, Gesundheit und Lebensmittelforschung (IRVAS) und Wine in Moderation aisblveranstaltet wurde, hat sich zu einem essenziellen Treffpunkt für WissenschaftlerInnen aus aller Welt entwickelt. 

Die zweitägige Veranstaltung ermöglichte einen fachgerechten Austausch über den Einfluss von Ernährung und Lebensstil bei der Vorbeugung chronischer Krankheiten (Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs) sowie den Einfluss auf die Gesundheit und Lebensqualität im Allgemeinen. „Ernährung und Lebensstil spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention chronischer Krankheiten, die heute eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit darstellen“, so Professor Attilio Giacosa, Präsident der IRVAS.„Der Lifestyle, Diet, Wine & Health-Kongress wurde ins Leben gerufen, um den Dialog auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu fördern und einen multidisziplinären Ansatz zu unterstützen, der die Bereiche Ernährung, Präventivmedizin und wissenschaftliche Kommunikation integriert. Nur durch rigorose Forschung können wir jeglichen Fehlinformationen entgegenwirken.“

 

 

Unter den Ernährungsmodellen ist die Mittelmeerdiät weiterhin für ihre positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität bekannt. „Die Forschung zeigt seit Jahrzehnten, dass die Mittelmeerdiät aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften das wirksamste Modell zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten ist“, erklärt Professor Ramon Estruch, Abteilung für Innere Medizin, Hospital Clínic Barcelona. „Trotzdem muss sie und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit weiter untersucht werden, um immer präzisere und datengestützte Empfehlungen geben zu können. “ 

Neben der Untersuchung der gesundheitlichen Auswirkungen der Ernährung wurde sich auf dem Kongress auch mit einem kritischen Aspekt der Ernährungswissenschaft befasst: der Zuverlässigkeit und Qualität wissenschaftlicher Erkenntnisse. Eine systematische Überprüfung der wichtigsten Daten ist für die Entwicklung praktischer Leitlinien unerlässlich. „Ein ausgewogener Ansatz für die Gesundheit muss auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen, klarer Kommunikation und praktischen Empfehlungen beruhen“, erklärt Ursula Fradera vom Wine Information Council.   

Ein Höhepunkt war der Beitrag von Prof. Miguel A. Martínez-González, Professor für öffentliche Gesundheit an der Universität von Navarra und eine weltweit anerkannte Persönlichkeit in der Epidemiologie. Professor Martínez-González kündigte auf dem Kongress den Start der europäischen UNATI-Studie (University of Navarra Alumni Trialist Initiative) an. Die Studie wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) finanziert. Dabei handelt es sich um eine randomisierte und kontrollierte Interventionsstudie, die zum ersten Mal die gesundheitlichen Auswirkungen von völliger Alkoholabstinenz mit einem moderaten Weinkonsum im Rahmen eines mediterranen Ernährungsmodells vergleicht. Die Studie, die sich derzeit noch in der Anfangsphase befindet, wird mehr als 10.000 Erwachsene im Alter von 50 bis 75 Jahren einbeziehen und soll wissenschaftlich abgesicherte Antworten auf eine der meistdiskutierten Fragen der öffentlichen Gesundheit geben. „Dies ist die weltweit erste Studie, deren Fokus darauf liegt, ob der völlige Verzicht auf Alkohol wirklich gesünder ist als ein moderater Weinkonsum, wenn er in einen mediterranen Lebensstil eingebettet ist“, erklärte Martínez-González. 

Prof. Luc Djoussé, Professor für Medizin an der Harvard Medical School und Associate der Ernährung an der Harvard T.H. Chan School of Public Health, leistete ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Kongress. In seinem Vortrag betonte er, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen trotz der Fortschritte in der biomedizinischen Forschung nach wie vor eine der Hauptursachen für Tod und Behinderung in den Industrieländern sind. Er betonte, dass veränderbare Lebensstilfaktoren wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Betätigung, ausreichender Schlaf und moderater Alkoholkonsum (sofern keine Kontraindikationen vorliegen) das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit verbundenen Risikofaktoren wie Diabetes Typ-2, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck positiv beeinflussen können. 

Prof. Iris Shai von der Ben-Gurion-Universität der Negev fügte weitere Erkenntnisse hinzu und präsentierte Ergebnisse aus randomisierten klinischen Studien, die in Israel und anderen Ländern durchgeführt wurden. Ihre Forschung zeigt, dass flexible und gut strukturierte Ernährungsmodelle - wie die Mittelmeerdiät und die „Green-MED“-Variante (mehr Polyphenole aus dunklen Blättern wie Mankai und grünem Tee, mehr Walnüsse und wenig rotes Fleisch) die Gewichtsabnahme unterstützen können. Außerdem kann die kardiometabolische Gesundheit verbessert und Leberfett (Steatose) reduziert werden. Besonderes Augenmerk legte sie auf die Rolle der Polyphenole, einschließlich der in Rotwein enthaltenen. 

Auf dem Kongress wurde bekräftigt, dass die Gesundheit nicht durch ein einzelnes Lebensmittel oder einen einzelnen Nährstoff bestimmt wird, sondern vielmehr durch die Kombination von bewusster Lebensmittelauswahl, aktiver Lebensweise und verschiedenen kulturellen Faktoren.  

Dass der mentalen Gesundheit dabei eine wichtige Rolle zukommt, legte Prof. Dr. Michael Klein, Klinischer Psychologe und Psychotherapeut und Professor an der Kath. Hochschule Nordrhein-Westfalen, eindrucksvoll dar. Eine gelassene positive Lebenseinstellung sei ebenso wichtig für gewonnene Lebensjahre wie die körperliche Gesundheit. Der Experte betonte, wie wichtig ein evidenzbasierter Ansatz ist, um gesundes, aktives und individuelles Altern zu unterstützen.  

Kommunikation war ein weiteres zentrales Thema des Kongresses. „Bei der Diskussion über Ernährung und Gesundheit ist eine verantwortungsvolle Kommunikation von entscheidender Bedeutung“, so Sandro Sartor von Wine in Moderation. „Die Debatte über den Weinkonsum polarisiert häufig und spiegelt nicht immer die gesamte Bandbreite der verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse wider. Umso wichtiger ist es, ausgewogene, evidenzbasierte Informationen zu veröffentlichen, die den aktuellen Forschungsstand widerspiegeln.“ 

Mit seiner breiten internationalen Beteiligung und der Relevanz der diskutierten Themen ist der Lifestyle, Diet, Wine & Health-Kongress 2025 eine Vorzeigeveranstaltung für die wissenschaftliche Gemeinschaft und bietet eine wichtige Plattform für den Dialog zwischen Forschung, Medizin und öffentlicher Gesundheit.

Bilderquellen: Wine in Moderation aisbl

 

 

Interview mit Prof. Dr. Iris Shai

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