Nach einem Vierteljahrhundert verabschieden wir uns von unserer Kollegin, der Ernährungswissenschaftlerin Ursula Fradera. 25 Jahre hat sie zuverlässig, intelligent und sympathisch die DWA wissenschaftlich auf internationaler Ebene vertreten.
Nach einem Vierteljahrhundert verabschieden wir uns von unserer Kollegin, der Ernährungswissenschaftlerin Ursula Fradera. 25 Jahre hat sie zuverlässig, intelligent und sympathisch die DWA wissenschaftlich auf internationaler Ebene vertreten.
Kein leichtes Unterfangen. Immer kritischer werden die Stimmen rund um die gesundheitliche Bewertung des Weines. Man sieht zunehmend nur die Risiken des übermäßigen Konsums. Vor 25 Jahren hat Ursula Fradera noch Ärzteveranstaltungen zu Wein und Gesundheit organisiert, das geht heute gar nicht mehr. Nicht weil das Ganze nicht mehr stimmt, sondern weil sich das alkoholpolitische Umfeld rasant geändert hat. Stimmen, die sich zum Weingenuss äußern, gibt es immer weniger. Und hier hielt (und hält) Ursula Fradera vehement dagegen: wissenschaftlich fundiert und sachlich korrekt. In den letzten Jahren war sie zunehmend mit der Auswertung der wissenschaftlichen Daten rund um Pros und Cons beschäftigt.
Sie bereiste in dieser Funktion die halbe Welt und trug von überall verschiedene Forschungsergebnisse zusammen - ein unschätzbarer Wert. Seit zehn Jahren ist sie in verantwortungsvoller Position im Brüsseler Wine in Moderation-Team eingebunden und bis heute Koordinatorin des angeschlossenen Wine Information Council, einem Beirat aus internationalen Wissenschaftlern. In dieser Funktion organisierte sie auch im vergangenen Jahr den Kongress „Lifestyle, diet, wine and health…“ – in Spanien (Toledo), im März folgt die zweite Ausgabe in Rom.
Eine wichtige Gegenstimme im wissenschaftlichen Dschungel zu den gesundheitlichen Wirkungen des (moderaten) Weinkonsums. Dazu benötigt man biologische Kenntnisse und wissenschaftliche Expertise, aber auch Fingerspitzengefühl im Umgang mit Daten und Forschern. Das hat sie beides. Zudem ist Frau Fradera eine unglaubliche, fremdsprachenbegeisterte "Networkerin", die auch persönlich Spuren hinterlässt - von Australien über Europa bis nach Südamerika - eine Allrounderin, der unser allergrößter Dank gebührt. Und da sie darüber hinaus uns allen eine loyale umgängliche sympathische Kollegin und Freundin geworden ist, wird sie der DWA und ihren Mitarbeitern auch persönlich fehlen. Wir wünschen alles Gute im (Un-)Ruhestand!