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Weinsäure guter Marker für Weinkonsum

Vor den Wechseljahren sind Frauen seltener von Herz- und Gefäßkrankheiten betroffen als Männer. Doch mit den Veränderungen ihrer hormonellen Situation (und mit zunehmendem Alter) geht dieser Vorteil in den Wechseljahren verloren. Das Erkrankungsrisiko steigt deutlich, erkennbar unter anderem an veränderten Cholesterinwerten. Spanische Wissenschaftler gingen jetzt der Frage nach, ob sich ein regelmäßiger moderater Weinkonsum hier günstig auswirkt.

Profitieren ältere Frauen mit einem hohen Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten auch von einem regelmäßigen, moderaten Weingenuss? Dies untersuchten spanische Forscher, indem sie sich die entsprechende weibliche Untergruppe aus der PREDIMED-Studie genauer ansahen. In diese große Interventionsstudie waren knapp 8.000 Probanden mit hohem Krankheitsrisiko einbezogen worden, die über fünf Jahre lang entweder eine fettreduzierte oder eine mediterrane Ernährung, ergänzt durch definierte Mengen an Nüssen oder Olivenöl, zu sich genommen hatten. Aus diesem Kollektiv wählten die Wissenschaftler für ihre aktuelle Querschnittstudie 222 Frauen aus, die ihre Wechseljahre hinter sich und die zu Studienbeginn angegeben hatten, regelmäßig Wein zu trinken.

Biomarker statt Fragebogen
Von diesen Frauen lagen neben Blut- auch Urinproben vor, die gezielt auf verschiedene Risikoparameter hin analysiert werden konnten. Anhand der Blutwerte ermittelte man unter anderem die Blutzucker- und Blutfettwerte (Triglyzeride, Gesamt-, LDL- und HDL-Cholesterin). Aus den Eingangsuntersuchungen kannte man Gewicht, BMI, Taillen- und Hüftumfang sowie den Blutdruck. Anhand von Fragebögen waren die medizinische Vorgeschichte, die körperliche Aktivität, die Ernährungs- und Trinkgewohnheiten erhoben worden. Rund 45 % der 60 bis 80 Jahre alten, postmenopausalen Frauen hatten angegeben, Wein zu trinken, gut 40 % genossen ihn täglich.

Allerdings sind die Angaben von Verzehrsmengen in Fragebögen oft fehlerbehaftet, insbesondere, wenn es um den Konsum alkoholischer Getränke geht. Um genauere Daten zu bekommen, analysierten die Wissenschaftler die Weinsäurekonzentration in den Urinproben. Weinsäure ist die mengenmäßig wichtigste organische Säure des Weins. Im Gegensatz zu anderen Sekundärstoffen gilt die über den Urin wieder ausgeschiedene Menge an Weinsäure als verlässlicher Biomarker für den Weinkonsum!

Mehr Weinsäure, geringere Cholesterinwerte
Die Analysen bestätigten dies: Es fand sich eine direkte, lineare Korrelation zwischen der Konzentration der Weinsäure in den Urinproben und den Angaben zum Weinkonsum in den Fragebögen. Da die Frauen alle ein hohes Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten aufwiesen – es gab viele Diabetikerinnen, Hochdruckpatientinnen und Frauen mit hohen Cholesterinwerten – suchte man nun nach Zusammenhängen zwischen diesen Risikofaktoren und der Weinsäureausscheidung als Biomarker für Weingenuss.

Kein Zusammenhang fand sich zum Gewicht, Body-Mass-Index (BMI), Taillen- und Hüftumfang, Blutdruck und zum Blutzucker. Auch zu den Blutfetten (Triglyzeriden) und zum HDL-Cholesterin gab es keine Korrelation. Die Autoren vermuten, dass Letzteres darin begründet ist, dass die Ausgangswerte der Frauen hier schon relativ gut waren.

Doch beim Gesamt- und beim LDL-Cholesterin wurden die Forscher fündig. Hier zeigten sich mit steigender Weinsäureausscheidung signifikant geringere Werte: Pro zusätzlichem Mikrogramm Weinsäure lagen die Cholesterinwerte um gut 3 Milligramm niedriger. Da sich die Weinsäureausscheidung zwischen dem geringsten und dem höchsten Weinkonsum im Mittel um etwa 50 Mikrogramm unterschied, sind bei regelmäßigem Weingenuss deutlich geringere niedrigere Cholesterinwerte zu erwarten. Dies spricht dafür, dass der Wein gesundheitlich günstige Effekte auf diese Risikofaktoren hat.

Ob sich dies in ein verringertes Herz- und Gefäßrisiko übersetzen lässt, müssen weitere Studien zeigen, da anhand von Querschnittstudien wie dieser nicht auf eine Ursache-Wirkungs-Beziehung geschlossen werden darf.

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Quelle: Domínguez-López, I et al.: Urinary tartaric acid, a biomarker of wine intake, correlates with lower total and LDL cholesterol. Nutrients 2021;13:2883

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