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Sorgfältige Analyse zeigt: Die J-Kurve ist valide!

Sobald Studien gesundheitlich günstige Zusammenhänge zum moderaten Weingenuss finden, bei Abstinenten jedoch erhöhte Risiken („J-Kurve“), sind die Kritiker nicht weit. Allerlei methodische Mängel werden dann angeführt, warum das nicht stimmen könne. Zwar ist die Erforschung dieser Thematik durchaus komplex, doch lässt sich bei sorgfältiger Datenauswertung reproduzierbar zeigen, dass die bekannte J-förmige Beziehung Bestand hat.

Sorgfältige Analyse zeigt: Die J-Kurve ist valide!
Kritiker bezweifeln immer wieder, dass es eine J-förmige Beziehung zwischen dem maßvollen Konsum alkoholischer Getränke, insbesondere Wein, und verschiedensten gesundheitlichen Effekten gibt. In einigen internationalen Berichten wird zudem kommuniziert, jedweder Konsum sei gesundheitsschädlich und nur ein möglichst kompletter Verzicht sei tolerierbar. Dass dies nicht richtig ist, zeigt die aufwändige Auswertung von Daten aus 16 größtenteils europäischen Kohortenstudien (MORGAM-Projekt) mit insgesamt knapp 150.000 Teilnehmern und rund 16.000 Todesfällen.

Harte Endpunkte, wichtige Unterscheidungen
Das internationale Forschungsteam wählte die Gesamtsterblichkeit sowie die Sterblichkeit an Herz- und Gefäßleiden, Krebserkrankungen und anderen Ursachen als wichtige Endpunkte aus. Diese gelten im Gegensatz zu Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder den Cholesterinwerten als „harte“ Endpunkte, da sie unzweifelhaft eine hohe gesundheitliche Bedeutung haben.

Außerdem achteten die Wissenschaftler darauf, jene Probanden, die angegeben hatten, keine alkoholischen Getränke zu konsumieren, in mehrere Kategorien aufzuteilen (lebenslang Abstinente, Ex-Konsumenten und nicht zuordenbare Nichtkonsumenten). Der Grund dafür ist, dass lebenslang Abstinente ein ganz anderes gesundheitliches Profil und häufig auch einen anderen Lebensstil zeigen als etwa Ex-Konsumenten, die aufgrund vorbestehender Erkrankungen abstinent wurden. Dieser sogenannte „Sick-Quitter-Effekt“ (Aufhören aus gesundheitlichen Gründen) verzerrt die Ergebnisse jener Studien, die alle Abstinenten in einen Topf werfen. In diesem Punkt haben die Kritiker älterer Studien durchaus recht, weshalb viele neuere Studien diese Unterscheidung treffen.

J-Kurve – mal wieder – bestätigt
Nicht recht haben all jene, die die Existenz der J-förmigen Beziehung grundsätzlich in Frage stellen und die kein Konsumlevel erkennen wollen, das mit gesundheitlichen Vorteilen assoziiert ist. Wie die aktuelle Auswertung zeigt, geht ein maßvoller Konsum (bis 20 g/Tag) mit einer geringeren Sterblichkeit einher als Abstinenz. Bei höherem Konsum steigen die Risiken wieder an. Dies ist eindeutig und unzweifelhaft eine J-Kurve: Geringste Risiken beim maßvollen Genuss (Nadir bei 5 g/Tag), erhöhte Risiken bei Abstinenz und bei hohem Konsum!

Am schlechtesten schnitten die Ex-Konsumenten ab. Sie wiesen auch im Vergleich zu den lebenslang Abstinenten höhere Sterberisiken auf. Dies zeigt noch einmal, wie wichtig diese Unterscheidung ist. Bei der Krebssterblichkeit fand sich kein Zusammenhang zum leichten bis moderaten Konsum, jedoch war sie sowohl bei hohem Konsum als auch bei Ex-Konsumenten signifikant erhöht.

Beste Ergebnisse für den Wein
Als die Autoren die Daten danach unterteilten, ob die Probanden bevorzugt Wein tranken, was besonders ausgeprägt in Frankreich und Italien der Fall war, zeigten sich ebenfalls deutliche Unterschiede: So fiel der Bereich der verbesserten Lebenserwartung viel breiter aus als in Ländern, die andere alkoholische Getränke bevorzugen und endete erst bei rund 40 g Alkohol täglich. Doch selbst darüber fand sich bei den Weinfreunden im Gegensatz zu den anderen Studienteilnehmern kein erhöhtes Sterberisiko. Fazit: Es gibt eine gesundheitlich günstige Trinkmenge und es scheint am besten, diese in Form von Wein zu genießen.

Charts

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Quelle: Di Castelnuovo, A et al.: Alcohol Intake and Total Mortality in 142,960 Individuals from the MORGAM Project: a population-based study. Addiction 2021;doi: 10.1111/add.15593

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Neues aus der Wissenschaft Allgemeine Gesundheitsaspekte

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