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Weinextrakte optimieren den Stoffwechsel

Ein japanisches Forscherteam untersuchte an einer Gruppe gesunder Menschen, wie sich Weininhaltsstoffe in Kombination auf den Stoffwechsel auswirken.

Im Mittelpunkt der meisten heute so weit verbreiteten Zivilisationskrankheiten, von Diabetes-Typ-2- über Bluthochdruck und Arterienverkalkung bis hin zu Demenzen des höheren Lebensalters, steht die Insulinresistenz. Dieser Begriff umschreibt das Unwirksamwerden des Hormons Insulin, das mit umfassenden Störungen im gesamten Stoffwechsel einhergeht. Sowohl die Insulinresistenz als auch die genannten Zivilisationsleiden erhöhen daher das Risiko, gravierende Herz- und Gefäßerkrankungen zu bekommen. Andererseits weiß man schon länger, dass ein gesunder Lebensstil vor diesen Stoffwechselstörungen und den damit verbundenen Krankheiten schützen kann.

Extrakt aus Rotwein zeigt, was Polyphenole bewirken
Moderater Weingenuss hat sich in vielen Studien als Teil eines gesunden Lebensstils erwiesen, wofür auch Weininhaltsstoffe wie die Polyphenole verantwortlich gemacht werden. Ob die Polyphenole neben ihren bekannten Effekten auf die Gefäßgesundheit weitere günstige Stoffwechselwege anregen, untersuchte eine japanische Arbeitsgruppe. Man verabreichte dazu 12 gesunden Erwachsenen über acht Wochen zwei Kapseln täglich, die zusammen knapp 20 mg Resveratrol und 136 mg weitere Polyphenole aus Rotwein enthielten. Diese Menge entspricht einer sehr moderaten Rotweinmenge von ca. 75 ml. Untersucht wurden mehrere Kennzahlen des Fett- und Zuckerstoffwechsels sowie Entzündungswerte. Außerdem wurden aus Blutproben der Probanden weiße Blutkörperchen isoliert und untersucht, ob die Weinextrakte sie dazu angeregt hatten, vermehrt bestimmte zelluläre Schutzstoffe (SIRT1 und p-AMPK*) zu bilden.

Nach der zweimonatigen Supplementierung war der HOMA-Index, eine Kennzahl für Insulinresistenz signifikant gesunken, ebenso die Blutfette (Triglyzeride) und das LDL-Cholesterin. Der Entzündungsmarker Interleukin-6 war ebenfalls signifikant verringert. Bei der Untersuchung von weißen Blutkörperchen der Probanden zeigte sich, dass die Polyphenole in der Tat die Bildung des Schutzstoffes SIRT1 vervielfacht hatten. Und je mehr SIRT1 die weißen Blutkörperchen hergestellt hatten, um so geringer war die Insulinresistenz der Teilnehmer ausgeprägt.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
In einer Zellkultur gaben die Forscher den Rotweinextrakt in verschiedenen Konzentrationen auf weiße Blutkörperchen der Probanden und konnten einen dosisabhängigen Anstieg der Bildung beider Schutzenzyme (SIRT1 und p-AMPK) zeigen. Von Resveratrol ist dies aus Tier- und Zellstudien schon länger bekannt, beim Menschen sind die Daten dazu jedoch widersprüchlich. Die Autoren der neuen Arbeit sehen in ihren Ergebnissen ein Indiz dafür, dass die vielen Inhaltstoffe des Weines offenbar zusammenwirken und dass sie nicht einzeln zu betrachten sind.

* SIRT1 und p-AMPK: SIRT1 ist ein Enzym, eine NAD-abhängige Deacetylase, die auch durch Fasten angeregt wird und der man u. a. wichtige Aufgaben im Schutz vor Alterungsprozessen zuschreibt. Die Abkürzung p-AMPK steht ebenfalls für eine zellschützendes Enzym, die phosphorylierte AMP-aktivierte Kinase.

Quelle: Kitada, M et al.: Supplementation with red wine extract increases insulin sensitivity and peripheral blood mononuclear Sirt1 expression in nondiabetic humans. Nutrients 2020;12:3108, doi: 10.3390/nu12103108

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Phenolische Substanzen

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