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Effekte mediterraner Ess- und Trinkmuster

Welchen Einfluss haben mediterrane Ess- und Trinkmuster und verstärken sie sich gegenseitig?

Ein maßvoller Weinkonsum gehört zu den Kennzeichen der Mittelmeerküche, die sich in vielen Studien als gesundheitsförderlich und auch als günstig für die Lebenserwartung erwiesen hat. Dies führt jedoch gelegentlich zu kontroversen Diskussionen. Die etablierten Beurteilungsskalen zur Einordnung eines mediterranen Essverhaltens schließen in der Regel zwar den maßvollen Konsum alkoholischer Getränke ein, sie berücksichtigen aber meist nicht die Trinkhäufigkeit, die Art des Getränkes, ob zu den Mahlzeiten getrunken wird und ob die Trinkmenge gleichmäßig über die Woche verteilt wird. Alle diese Faktoren üben jedoch einen Einfluss auf die Effekte des Konsums alkoholischer Getränke aus. Daher untersuchte ein internationales Wissenschaftlerteam jetzt, ob sich neben einem mediterranen Essmuster auch ein mediterranes Trinkmuster günstig auf die Sterblichkeit auswirkt und ob sich die beiden Muster gegenseitig verstärken oder ob ihre Effekte unabhängig voneinander auftreten.

Essen und Trinken getrennt bewertet
Dazu verwendeten sie die Daten der prospektiven SUN-Studie (Seguimiento Universidad de Navarra) mit rund 20.000 Absolventen der Universität von Navarra. Zu Studienbeginn waren die Probanden über ihr Ess- und Trinkverhalten befragt worden. Die Ernährungsdaten wurden anhand verschiedener Punkteskalen beurteilt und in mehr oder weniger mediterrane Essmuster eingeteilt. Die Angaben der Universitätsabsolventen zu ihrem Konsum alkoholischer Getränke wurden gesondert beurteilt. Dazu hatten die Forscher vorab eine Bewertungsskala entwickelt, das mediterrane Trinkmuster (MADP, Mediterranean Alcohol Drinking Pattern). Es beinhaltete den bevorzugten Konsum von Wein in moderaten Mengen. Das entsprach für Männer 10 bis 50 g Alkohol täglich (ca. 0,1 bis 0, 5 l Wein), für Frauen 5 bis 25 g Alkohol täglich (ca. 0,05 bis 0,25 l Wein), der gleichmäßig über die Woche verteilt und in der Regel zu einer Mahlzeit genossen wurde. Wünschenswert war außerdem ein geringer Spirituosenkonsum und das Vermeiden größerer Trinkmengen (mehr als 5 Gläser) zu einem Anlass.

Ess- und Trinkmuster entscheidend
Studienteilnehmer, die sowohl eine hohe Punktzahl beim mediterranen Essen als auch beim Trinkverhalten erzielten, wiesen die geringste Sterblichkeit auf. Dies galt neben der Gesamtsterblichkeit auch für die durch Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten Todesfälle. Bei der Datenanalyse fand sich kein gegenseitig verstärkender Effekt zwischen einem mediterranen Ess- und Trinkmuster, doch erwiesen sich beide Verhaltensweisen als entscheidend: So zeigte sich in der Gruppe der Abstinenten eine signifikant erhöhte Sterblichkeit, wenn sie keine mediterrane Ernährung pflegten. Ein ungünstiges, also nicht-mediterranes Trinkmuster ging ebenfalls mit einer erhöhten Sterblichkeit einher, und das sogar unabhängig davon, ob die Ernährungsweise viele oder wenige Punkte auf der mediterranen Diätskala erreichte.

Das zeigt, wie wichtig Konsummuster sind, die nicht nur die verzehrten Mengen eines einzelnen Nährstoffes oder eines Getränkes erheben, sondern das Ess- und Trinkverhalten umfassender abbilden. Die hier untersuchten Akademiker sind zwar nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, dennoch gibt die SUN-Studie einen wichtigen Hinweis darauf, dass selbst bei gesunder Ernährung die Trinkmuster von Bedeutung sind.

Quelle: Morales, G et al.: Mediterranean diet, alcohol-drinking pattern and their combined effect on all-cause mortality: the Seguimiento Universidad de Navarra (SUN) cohort. European Journal of Nutrition 2020, doi: 10.1007/s00394-020-02342-w, online publiziert am 31. Juli 2020

 

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